Arthur Arbesser über seine neue Silhouette-Kollektion

Arthur Arbesser für Silhouette Sonnenbrillen SS 2017
Leicht, leichter, Silhouette: Nur 1,8 Gramm wiegt der „Titan Minimal Art“-Klassiker, den es dank Arthur Arbesser jetzt in den schönsten Frühlingspastellen gibt.

Arthur Arbesser hat eine Sonnenbrillenkollektion für Silhouette entworfen. Wir haben den zwischen Mailand und Österreich pendelnden Designer bei der Präsentation in Wien getroffen.

Du hast zum ersten Mal Sonnenbrillen entworfen, wie bist du auf die Brillenform gekommen?
Arthur Arbesser: Als die Kooperation mit Silhouette fixiert war, hab ich mir überlegt: Welche Brillen finde ich gut? Welche Details finde ich schön? Welche Form passt optimal zu unterschiedlichen Typen und Gesichtstypen? Da greift man automatisch auf etwas Klassisches zurück. Gleichzeitig sollte es eine typische randlose Silhouette-Brille werden. Weil ich aber Brillen mit Rahmen sehr gerne mag, wollte ich meiner Brille durch Farben einen optischen Rand geben. Know-how und Technik von Silhouette kamen mir zugute: Es wurde eine spezielle Linse entwickelt, die aus zwei Farben besteht und der Brille dadurch einen Rahmen gibt.

Gibt's ein Vorbild für deine Brille?
Als Kind war ich großer Fan von Marilyn Monroe und hatte eine Marilyn-Bücher-Sammlung, unter anderem mit Fotos von MM und Arthur Miller. Dessen Brille hat mir immer schon extrem gut gefallen, weil sie oben diese schöne Kante hat. Auch Franz Schuberts Brille finde ich cool. ist ja auch fast eine Silhouette.

Trägst du selbst Brille?
Brille und Linsen. Ich weiß also, wie es sich anfühlt, eine schlechte oder eine gute Brille zu tragen. Meine Lieblingsbrillen stammen übrigens immer aus irgendwelchen Vintagegeschäften, aus Mailand, London oder New York.

Es gibt auch eine Zusammenarbeit mit Swarovski?
Ja. Wie Silhouette ist auch Swarovski äußerst international aufgestellt und produziert höchste Qualität, das finde ich toll. Meine aktuelle Sommer-Kollektion wurde bereits von Swarovski und Silhouette unterstützt, jetzt im Herbst wird’s noch mehr glitzern. Eine Kooperation mit Lobmeyr wär übrigens auch ein Traum von mir, ich finde diese Art von Familienunternehmen immer sehr beeindruckend.

Welche österreichischen Modedesigner magst du besonders gern?
Logischerweise Helmut Lang. War für mich von Anfang an einer der Gründe, diese ganze Sache zu machen, obwohl meine Ästhetik eine ganz andere ist. Sein Shop in der Seilergasse war der Ort, wo ich mein gesamtes erspartes und ausgeborgtes Geld ausgegeben habe.

Du bist Hietzinger, lebst in Mailand, kommst aber immer wieder nach Hause. Wie würdest du den Stil der Wienerinnen beschreiben?
Für mich ist der Kontrast, wenn ich aus Mailand nach Wien komme, schon ein bissl ein Schock. Es ist halt anders, was ich teilweise auch erfrischend finde, weil es mir persönlich auch ein bissl wurscht ist. In Paris oder London wird ebenfalls viel mehr Wert auf Stil gelegt.

Willst du damit sagen, dass die Österreicherin, die Wienerin, nicht genug Wert auf Stil legt?
Ich würde sagen, ja. Bei uns geht es hauptsächlich darum, ob man warm angezogen ist, ob etwas praktisch ist, ob ein Mantel lange hält. Auch im Straßenbild lässt sich meiner Meinung nach kein allgemeiner Wiener Chic oder Look ausmachen.

Hast du eine Muse?
Da bewege ich mich in Helmuts Stapfen: Cordula Reyer. Wir sind über die Jahre richtige Freunde geworden. Sie ist eine Frau, die ich toll finde, die mich sehr inspiriert.

Und welchen Mann würdest du als gut angezogen bezeichnen?
Den viel mit der Vogue Italia kooperierenden Südtiroler Stylisten Robert Rabensteiner. Er ist sehr chic. Ein sehr gut aussehender Mann mit großem weißem Rauschebart.

Wenn das Leben ein Wunschkonzert wäre und du dürftest dir als Kreativdirektor ein Modehaus aussuchen, welches wär's denn?
Jil Sander wär ein Traum. Das ist eine Marke, die ich von der DNA her sehr gut finde und die auch passen würde.

Und weil wir grad bei Nachfolgern sind: Wer könnte die Nachfolge von Karl Lagerfeld bei Chanel antreten?
Simone Rocha. Und ich hoffe, dass, wenn Lagerfeld einmal weggeht, jemand kommt, der Klasse hat und trotzdem noch relativ jung ist.

Gibt es eine Farbe, die jeder Frau steht?
Dunkelblau.

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