Am Herd mit Heidi Schröck

Am Herd mit Heidi Schröck
Als ehemalige Weinkönigin und eine der ersten heimischen Winzerinnen prägt die Burgenländerin den österreichischen Weinbau seit den 1980er- Jahren wesentlich mit. Ein besonders netter Ausflug nach Rust.

Die Störche klappern in ihren Nestern, als wir am Rathausplatz ankommen. Mit noch warmem, selbstgebackenem Dinkelbrot, Olivenöl aus Perugia und scharfer Kärntner Wurst begrüßt uns Heidi Schröck in ihrer wunderbar schlichten Küche. Statt des ursprünglich geplanten Szegediner Gulaschs hat sie sich für eine sommerliche Frittata entschieden. Spinat, Zitronenmelisse, Maggikraut, Salbei und noch einige andere Kräuter aus dem Garten liegen bereit. Von der Straße tönt nicht nur dezent Musik herein, man kann auch Stimmen aus der ganzen Welt hören. Die Glocken schlagen zwölf, Zeit für einen Schluck Gelben Muskateller.

Nach der Matura wollte die hübsche, wortgewandte Winzertochter eigentlich Geschichte studieren, als österreichische Weinkönigin blieb ihr dafür aber keine Zeit. Und nach Praktika in Südafrika und Deutschland stieg sie doch in den Betrieb ihres Vaters ein. Heute bewirtschaftet die Mutter von 26-jährigen Zwillingen zehn Hektar Weingärten. Die autochthone Rebsorte Furmint liegt ihr besonders am Herzen. Trocken ausgebaut kredenzt sie uns diese auch zur Frittata, die inzwischen so ist, wie sie sein soll: außen knusprig, innen cremig, „wie ein Maikäfer“. Zum Dessert – Blauschimmelkäse, Erdbeeren, karamellisierte Pinienkerne – genießen wir dann noch Heidis ganz jungen Süßwein – die „Beerenauslese für den Sommer“. Ja, hier könnte man’s länger aushalten.

6 Eier
2 altbackene Semmeln
etwas Milch
80 g Spinatblätter
1 kleiner Zucchino
2 Knoblauchzehen
20 g frisch geriebener Parmesan
eine Handvoll Kräuter
Salz, Chili, Öl

Semmeln in Streifen schneiden, in Milch einweichen. Zucchino in dünne Stifte schneiden, in etwas Öl anschwitzen. Grob geschnittenen Spinat und gehackte Kräuter unterrühren. Semmeln ausdrücken, mit den Eiern, feingehacktem Knoblauch und Parmesan vermischen, mit Salz und Chili würzen. Die Eimasse über das Gemüse in die Pfanne gießen, bei milder Hitze ca. 10 Minuten backen, wenden, 5 Minuten fertiggaren.

Ihr Lieblingslokal? Die Cselley Mühle in Oslip.


Gibt es einen prägenden Geschmack aus Ihrer Kindheit? Großmutters Eiernockerln und Mutters Dillfisolen.

Was würden Sie nie essen? Maikäfer.


Welche Küche der Welt ist Ihnen am liebsten? Die italienische.


Welche Speise vermag es, Sie zu trösten? Erdäpfelsuppe.

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