Am Herd mit Werner Sobotka

Am Herd mit Werner Sobotka
Der Regisseur kocht in seiner Traumküche mit Fernblick auf den Stephansdom. Und die Kulisse ist so beeindruckend, dass er es sich am Herd ruhig etwas einfacher machen kann.

Seit ein paar Wochen erst bewohnt Werner Sobotka sein neues Zuhause: einen unglaublichen Dachboden in Wien Margareten. Von der Dachterrasse aus zeigt er uns jenes Haus, in dem er davor sein halbes Leben verbracht hat – nur ein paar Gassen weiter. „Ich bin ein Stadtmensch.“ Auch die neue Küche ist filmreif. Ob man hier nicht eine Kochserie drehen sollte? „Warum nicht? Ich könnte es mir vorstellen.“ Flott zaubert Sobotka die Zutaten aus den diversen Kasteln, in denen noch wohltuende Leere herrscht. Zwiebel und Knoblauch kommen aus dem Tiefkühler. „Des kann ma natürlich alles selber schneiden. Aber des is ma zu mühsam.“ Der moderne Induktionsherd stellt uns vor ein kleines Problem: Kindersicherung. Dank Bedienungsanleitung kriegen wir das aber schnell in den Griff. „Ich bin prinzipiell ein Überraschungskoch.“ Pfannen auf den Herd. „Der Reis muss parallel arbeiten.“ Während die Pute bei ganz sanfter Hitze ihre Farbe von rosa auf weißlich wechselt, zitiert Sobotka den oft gebrauchten Sager seiner Mutter: „Wieso kann der ned kochen? Kann der ned lesen?“

Die Erdnussbutter (normal – nicht crunchy!) schmilzt in der zweiten Pfanne. „Schau her. So.“ Kokosmilch dazu, würzen. „Ich hasse scharf, mag aber sehr gern salzig.“ Salat marinieren, Fleisch in die Sauce. „So. Ich finde, das hat viel Schönes.“ Mit üppigen Portionen setzen wir uns an den großen Esstisch. Ob er denn alleine lebt? „Jess! Und ich liebe es!“ Seit 30 Jahren führt der 48-Jährige Regie und bearbeitet Texte für diverse Produktionen und zwar mit großer Akribie. „Ich bin hintergrundsüchtig.“ Sein ruhiger Arbeits- und Rückzugsort ist ihm deswegen besonders wichtig. Ab und zu steht allerdings sein Ziehsohn hier am Herd, und die Freunde, die ihre Abende mitten in der Stadt und trotzdem draußen – mit Rundumpanorama über Wien – verbringen möchten, werden wohl auch nicht auf sich warten lassen.

600 g Putenbrust
1 Dose Kokosmilch (400 ml)
2-3 EL Erdnussbutter
2-3 EL gehackte Zwiebel
1 TL gehackter Knoblauch
1 TL gemahlener Ingwer
Olivenöl
Salz, Pfeffer
Sojasauce
2 Kochbeutel Reis

Fleisch in große Stücke schneiden, mit Salz und Pfeffer verkneten. Einen Topf mit Wasser für den Reis zustellen. Zwei Pfannen auf den Herd stellen. In der einen in etwas Öl 1-2 EL Zwiebel anschwitzen, dann das Fleisch dazugeben und sehr sanft rundherum anbraten. In der anderen 1-2 EL Zwiebel und den Knoblauch anschwitzen, dann die Erdnussbutter einrühren, mit Kokosmilch aufgießen, mit Salz, Pfeffer, Ingwer und einem Schuss Sojasauce würzen. Die beiden Pfannen vermischen. Reis inzwischen kochen, abseihen. Dazu: marinierte Salatherzen.

Ihr Lieblingslokal?
Der ganze Naschmarkt

Gibt es einen prägenden Geschmack aus Ihrer Kindheit?
Nutella! Ich liebe es!

Was würden Sie nie essen?
Innereien.

Welche Küche der Welt ist Ihnen am liebsten?
Die asiatische und die italienische.

Welche Speise vermag es, Sie zu trösten?
Ich bin ganz unleidlich, wenn ich keine Schokolade hab.

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