Ciao, Schweinehund!

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Faulenzen ist Ihnen lieber als die Laufrunde? So kommen Sie in die Gänge.

"Wenn mir im Büro ein Kugelschreiber runtergefallen ist, dann habe ich mir ernsthaft überlegt, ob ich ihn aufheben oder mir einen neuen aus der Lade nehmen soll", schreibt Christian Schiester auf seiner Webseite. Vor 16 Jahren wog er 100,7 Kilo und rauchte täglich 40 Zigaretten. Gesundheitsprobleme und ein eiserner Wille machten ihn 35 Kilo leichter und zum prämierten Extrem-Läufer. Viele Menschen belassen es bei der Fitness-Prokrastination: "Heute regnet es und ich hab Kopfweh. Morgen ist auch noch ein Tag."


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Der innere Schweinehund grunzt uns gern solche Ausreden ins Ohr. Felix Gottwald, Ex-Skispringer und Coach, ist überzeugt, dass es Teil des Problems sei, den Schweinehund als solchen zu bezeichnen: "Wir werten unsere Bedürfnisse nach Ruhe, Chips, Schmusen auf der Couch gegenüber dem Bedürfnis nach Bewegung und Vitalität ab." Jedes Mal, wenn man sich vornimmt, zu sporteln, und es nicht tut, setzt die Selbstentwertung ein. Und man greift erst recht zur Chipstüte.

Konsequent

"Akzeptiere den inneren Schweinehund als Freund. Auf ihn Druck auszuüben, erzeugt nur Gegendruck", sagt Extremradsportler Wolfgang Fasching, der die USA und Russland auf dem Sattel durchquerte. Er rät zu Mini- Schweinehund-Aufgaben – etwa 30 Tage lang morgens Mineralwasser statt Kaffee zu trinken, denn: "Wer über längere Zeit unliebsame Aufgaben trainiert, lernt, ins eigene Durchhaltevermögen zu vertrauen." Fasching läuft täglich seine "Schweinehundrunde", die nicht an der Haustür endet, sondern erst nach der steilen 300-Meter-Zusatzstrecke. Der Effekt: Hat man die Konsequenz im Kleinen geübt, "gibt man auch bei größeren Zielen nicht so schnell auf".

Ciao, Schweinehund!
APA3684721 - 28022011 - OSLO - NORWEGEN: Felix Gottwald mit seiner Bronze- und Goldmedaille (Einzel- und Teambewerb)bei einer Feier im Hotel der Österreicher am Montag, 28. Februar 2011. APA-FOTO: BARBARA GINDL

Felix Gottwald, Coach und Skispringer: "Wann immer du mit dir innerlich diskutierst: Soll ich …oder nicht?" – geh sofort raus und bewege dich. Je öfter du das tust, desto stärker wird dein Jetzt-Momentum."

Ciao, Schweinehund!
Anton Innauer
Toni Innauer, Trainer und Speaker:"Neue Programme zu etablieren kostet Überwindung, Kraft und viele Wiederholungen. Es geht gemeinsam, mit Geschick und mit der Zeit immer ein wenig leichter."
Ciao, Schweinehund!
honorarfrei - Seglerin Tanja Frank
Tanja Frank, Olympia-Seglerin in Rio:"Augen zu und durch! Der Mensch ist schließlich keine Maschine und kann nicht immer auf Knopfdruck funktionieren. Aber der Wille versetzt Berge."
Ciao, Schweinehund!
Wolfgang Fasching
Wolfgang Fasching, Extremsportler:
"Den inneren Schweinehund muss man akzeptieren. Wer über einen längeren Zeitraum unliebsame Aufgaben trainiert, lernt, in das eigene Durchhaltevermögen zu vertrauen."

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