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Schurken im Superhelden-Genre

Justice League: Einer mehr im Club der schlechten Superschurken

Schlechte Schurken sind ein weit verbreitetes Übel im Superhelden-Genre. Aber es gibt auch Ausnahmen.

11/24/2017, 02:38 PM

Steppenwolf, der Bösewicht im aktuellen Superhelden-Spektakel "Justice League", ist ein augenscheinliches Beispiel für einen wirklich schlechten Schurken. Schon der Name, den ihm sein Schöpfer Jack Kirby Anfang der 70er-Jahre verpasst hat, ist wenig zeitgemäß. Aber das ist das geringstes Problem von Steppenwolf in "Justice League". Schlechte Schurken scheinen im Superhelden-Genre fast schon eine Plage zu sein. Dabei war es gerade DC, das mit "The Dark Knight" das wohl beste Gegenbeispiel geschaffen hat. Batman's durchgeknallter Gegenspieler "Der Joker" scheint einer der wenigen Superschurken zu sein, der in Sachen Charaktertiefe seinem Helden das Wasser reichen kann – oder ihn sogar überstrahlt. In den vergangenen Jahren haben zwar vor allem die Superhelden von Marvel das Kino dominiert. Aber auch die erfolgreichen Marvel-Filme glänzen nicht durch ihre Schurken.

Abgrundtief schlechte Schurken

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Meist bleiben die Bösen klischeehaft und blass. Im schlimmsten Fall sind sie völlig unglaubwürdig und nur dazu da, um den Helden in Szene zu setzen. Seit"Marvel's The Avengers"sind Massenschlachten als Showdown im Superhelden-Genre beliebt. Sie machen in einem Film für die ganze Familie durchaus Sinn: Der Kampf bleibt abstrakt. Zwar strecken die Helden am laufenden Band die zahlreichen Handlanger des Oberschurken nieder – aber das sind ja nur gesichtslose Aliens, Roboter oder Zombies. Aber solche CGI-Massenschlachten verlieren auf Dauer ihren Unterhaltungswert. Dasselbe gilt für generische Spezialeffekte.

Im Club der visuell vergeigten CGI-Schurken ist Steppenwolf nicht alleine: In bester Erinnerung sind Parallax als gelbes Schlamm-Monster in Green Lantern (2011) oder die roboterhaften Outfits von Green Goblin (Spider-Man, 2002) oder Doctor Doom (Fantastic Four, 2005 und 2015). Aber auch die Spezialeffekte können einen schlechten Schurken nicht retten, wenn seine Handlungen von wenig nachvollziehbar bis zu vollkommen lächerlich reichen. Enchantress (und ihr Bruder?) aus "Suicide Squad" (2016), Apocalypse aus "X-Men: Apocalypse" (2016) und Lex Luthor aus "Batman vs. Superman" (2016) wären hier gute Beispiele.

Wirklich gute Bösewichter

Aber es gibt auch Ausnahmen. Am besten sind die Bösen immer dann, wenn sie die Guten in irgendeiner Weise persönlich herausfordern. Wenn der Schurke mit seinem Helden auf einer ganz persönlichen Ebene interagiert, werden gleichzeitig Schwächen oder Schattenseiten des Helden beleuchten. Und wer mag schon gerne perfekte Helden ohne Ecken und Kanten. Der beste Gegenspieler, den ein Superheld im Kino je hatte, ist wohl "Der Joker" in"The Dark Knight"(2008). Bane schafft diese Herausforderung auch in "The Dark Knight Rises". Ein ganz guter Schurke ist auch Loki, der oberflächlich arrogante, aber letztlich doch nur eifersüchtige Bruder von Thor.

Im TV-Format ist Zebediah Killgrave ( David Tennant), der Purple-Man, ein würdiger Gegner von Jessica Jones in der gleichnamigen Netflix-Serie. Killgrave geht der Heldin tief unter die Haut und ist somit auch für das Publikum glaubwürdig und angsteinflößend. Dasselbe gilt auch für die hervorragende Charakterisierung des Kingpin (Vincent D'Onofrio) in der Netflix-Serie "Daredevil".

Erwin Schotzger

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