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filmkritik

"Die Frau im Mond": Unglücklich verliebte Marion Cotillard

Die Romanverfilung von Nicole Garcia feierte seine Premiere auf den Filmfestspielen in Cannes und kommt diese Woche in unsere Kinos!

04/19/2017, 10:22 AM

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs verliebt sich die junge Gabrielle ( Marion Cotillard) in ihren Lehrer. Sie ist ein Freigeist und lässt sich weder von ihren Eltern noch von der Gesellschaft vorschreiben, wie sie zu sein hat. Nachdem sie von ihrem Lehrer verstoßen wird, häufen sich ihre emotionalen Ausbrüche, woraufhin ihre Eltern sie vor die Wahl stellen: entweder sie kommt in die Psychiatrie oder sie heiratet den Landarbeiter José. Sie entscheidet sich für die Zwangsehe und wird kurz darauf mit der Steinkrankheit diagnostiziert. Eine sechswöchige Kur soll ihre Schmerzen beseitigen und sie wieder fit für den Alltag machen. Während der Kur verliebt sie sich in den verletzten Soldaten André (Louis Garrel) und eine emotionale Achterbahnfahrt beginnt.

Romanverfilmung

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Die Frau im Mond“ basiert auf dem italienischen Roman „Mal di Pietri“ von Milena Agus. Man merkt dem Film die Romanvorlage in der Hinsicht an, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis man zum Thema kommt. Die Filmemacherin versucht im ersten Viertel Gabrielle einen psychologischen Vorbau zu geben, damit der Zuseher sie kennenlernt bevor sie sich in André verliebt. In einem Roman hat man dutzende Seiten Zeit für so eine Exposition ohne Gefahr zu laufen, dabei den Leser zu langweilen. Auf der Leinwand wirkt es dann jedoch so, als hätte die Filmemacherin zu viel Respekt vor der Vorlage gehabt und habe versucht, jeden Höhe- und Wendepunkt mit ins Drehbuch zu übernehmen.

Tchaikovsky und der Schmerz

Das Liebesdrama entwickelt sich sehr konventionell und droht teilweise in Klischees abzugleiten, aber schafft es dann doch immer wieder seine Ernsthaftigkeit zu bewahren. Die besten Momente im Film haben weniger mit der Handlung sondern viel mehr mit liebevoll inszenierten Szenen zu tun. Die immer wiederkehrende "Barcarolle" von Tchaikovsky lässt uns Gabrielles Schmerz auf einer Ebene erfahren, die man mit dramaturgischen Tricks gar nicht erreichen könnte. Die Landschaften, in denen Gabrielle auf Andrés Briefe wartet, haben eine dramatische Kraft, die jeden Dialog überflüssig machen.

Marion Cottillard Anfang 20?

Die unglücklich verliebte Gabrielle wird großartig von Marion Cotillard gespielt, das einzige Manko ist die Tatsache, dass sie am Anfang des Filmes eine junge Frau Anfang 20 verkörpern soll. Auch wenn Cotillard eine schöne Frau ist fällt es einem schwer, der 1975 geborenen Schauspielerin die Figur des naiven jungen Mädchens abzukaufen. Ihr stiller Gegenpart José wird vom spanisch-deutschen Schauspieler Alex Brendebühl gespielt, der es schafft, mit nur wenigen Worten den Zuseher zu berühren und gleichzeitig sein Gesicht zu wahren.

Wer auf Liebesdramen steht, für den ist "Die Frau im Mond" genau das Richtige!

Özgür Anil

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