Vorschläge der Parteien zur Inklusion

Fotomontage: KURIER/SchauTV, Dan Race/Fotolia, Minerva Studio/Fotolia
Die Lebenshilfe Österreich hat zu ihrer 50. Jahres-Feier vorgestellt, welche Vorschläge die Parteien zur Inklusion machen.

Vor der Nationalrats-Wahl am 15. Oktober
hat die Lebenshilfe Österreich vorgestellt,
was die Wahl-Programme der Parteien zu Inklusion enthalten.
Inklusion bedeutet, dass Menschen Behinderung
nicht schlechter behandelt werden, als andere Menschen,
nur weil sie eine Behinderung haben.

Inklusive Bildung

Inklusive Bildung ist sehr wichtig, um die Inklusion umzusetzen.
Außerdem ist sie eine Voraussetzung
für ein selbstbestimmtes Leben in allen Bereichen.
Im Bereich der Inklusiven Bildung sind die Ansichten
der Parteien sehr unterschiedlich.

Die SPÖ und die GRÜNEN fordern,
dass Sonder-Schulen zu Regel-Schulen gemacht werden.
Diese 2 Parteien sehen Bildung als den Weg zur Inklusion.

Die ÖVP ist für die Förderung der Begabten
statt für die Inklusion im Allgemeinen.
Das bedeutet, dass sie nicht für die Schule für alle sind.

Die NEOS sind dafür, dass die Schule für alle da ist
und für Chancen-Gleichheit im Bereich der Inklusiven Bildung.

Die FPÖ ist dafür, dass es Sonder-Schulen weiterhin geben soll
und lehnt die Gesamt-Schule für 10 bis 14-jährige ab.

Albert Brandstätter General-Sekretär der Lebenshilfe, sagt dazu:
„Hier können schwere Zeiten auf uns zukommen.“
Er sagt auch, dass ein Regierungs-Bündnis zwischen ÖVP und FPÖ
das Ende für die Schule für alle bedeuten würde.

Inklusive Arbeit

Erwachsene Menschen mit Behinderung
sind in ihrer Arbeit immer noch nicht versichert.
Außerdem arbeiten sie immer noch für ein Taschengeld.
Die Selbst-Vertreterinnen und Selbstvertreter
von der Lebenshilfe fordern Arbeits-Plätze mit Versicherung.

Die ÖVP sagt, dass sie die Inklusive Bildung verbessern
und das Taschengeld für Menschen mit Behinderung in Werkstätten erhöhen.
Das entspricht aber immer noch nicht den Bedingungen
von anderen Arbeitsplätzen und
damit nicht dem Gedanken der Inklusion.

Die GRÜNEN fordern eine Ausgleichs-Zahlung,
und sind für eine eigene AMS-Gruppe für Menschen mit Behinderung.
Ausgleichs-Zahlung bedeutet, dass Menschen,
für die aus verschiedenen Gründen keine Arbeit gefunden wird,
Geld als Ausgleich bekommen.

Die SPÖ will mehr Geld für die Beschäftigung
von Menschen mit Behinderung zur Verfügung stellen.
Außerdem will die SPÖ Unternehmen unterstützen,
die Menschen mit Behinderung bei sich einstellen.

Die NEOS sind dafür, dass eine Teil-Arbeitsfähigkeit eingeführt wird.
Dadurch können Menschen die nicht komplett arbeitsfähig sind,
selbstbestimmter arbeiten und entlasten damit auch den Staat.
Die NEOS sind außerdem für ein Bürger- und Bürgerinnen-Geld.
Dadurch soll die Selbstbestimmung von jedem einzelnen
Menschen in Österreich erleichtert werden.
Außerdem soll dadurch die Persönliche Assistenz für alles,
die sie brauchen, bezahlt werden können.

Im Wahl-Programm der FPÖ gibt es keine Vorschläge
zum Thema Inklusive Arbeit.

Was die Parteien, die für die Wahl am 15. Oktober kandidieren,
zu Persönliche Assistenz und Pflegegeld vorschlagen und
ob sie ihre Programme in leichter oder einfacher Sprache haben,
finden Sie im Abschnitt unten.

Persönliche Assistenz

Viele Menschen mit Behinderung brauchen eine
persönliche Assistenz im Beruf, in der Freizeit und im Alltag.
Eine persönliche Assistenz ist eine Hilfe,
die Menschen mit Behinderungen bekommen,
damit sie selbständig leben oder arbeiten können.

Die bekommen aber nicht alle.
Es wird aber inzwischen von den Parteien mehr wahrgenommen,
dass viele Menschen eine persönliche Assistenz brauchen.

Die GRÜNEN und die SPÖ sind dafür
dass dieses Gesetz erweitert wird
und auch für Menschen mit geistiger Behinderung gelten soll.

Die ÖVP ist für eine persönliche Assistenz auch in der Freizeit.

Die FPÖ hat zu diesem Thema keine genauen Angaben gemacht.

Die NEOS sagen auch nicht viel dazu,
'sprechen aber über ein Bürgergeld.
Damit soll die Selbstbestimmung gefördert werden
und die persönliche Assistenz bezahlt werden.

Pflegegeld

Das Pflegegeld soll jährlich erhöht werden, so wie der Lohn.
Das hat in den letzten Jahren nicht gut funktioniert
und deshalb blieb den Leuten weniger von dem Geld.
Eigentlich sind alle Parteien für eine jährliche Anpassung von dem Pflegegeld.
Das hat das Finanz-Ministerium bisher nicht erlaubt.

Die ÖVP ist nicht dafür.

Die GRÜNEN und die SPÖ wollen das Pflegegeld stark erhöhen,
vor allem für Kinder mit schweren Behinderungen.

Einfache Sprache

Damit jeder in Österreich sich über die Parteien informieren kann,
braucht es Informationen in einfacher Sprache.
In einfacher Sprache werden Informationen leicht verständlich erklärt.

In den letzten Jahren hat sich bereits viel in einfacher Sprache getan.
Früher waren die GRÜNEN alleine bereit,
Informationen in einfacher Sprache anzubieten.

Inzwischen bieten mehrere Parteien
Informationen in einfacher Sprache an.
Das Wahlprogramm von den NEOS ist gut zu lesen
und es gibt auch eine Leichter Lesen Form
von dem Wahlprogramm.

Die GRÜNEN haben einen gut erkennbaren Schrifttext
und auch mehrere Leichter Lesen Formen von ihrem Wahlprogramm.
Sie haben auch eine in Blindenschrift.

Das Wahlprogramm der FPÖ ist in einfacher Sprache geschrieben
und ist auch gut zu lesen.

Die ÖVP verwendet auch einfache Sprache,aber das Wahlprogramm
ist an vielen Stellen nur schwer zu lesen.

Die SPÖ hält sich auch an Erklärungen in einfacher Sprache,
aber ihr Wahlprogramm ist nicht gut zu lesen.

Aber die Parteien tun schon mehr dafür,
dass ihre Wahlprogramme für alle verständlich sind.

Kommentare