Neues Schulmodell schon lange erfolgreich in Südtirol

Neues Schulmodell schon lange erfolgreich in Südtirol
In Südtirol ist es selbstverständlich, dass behinderte Schüler und nicht behinderte Schüler zusammen lernen. Die österreichische Bildungs-Ministerin Sonja Hammerschmid will sich davon etwas abschauen.

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In Österreich soll das inklusive Schulmodell verbessert werden.
Das bedeutet, dass Kinder mit Behinderung
und Kinder ohne Behinderung gemeinsam in den Schulen lernen.
In Italien gibt es dieses Schulmodell
seit mehr als 30 Jahren.
Dort ist es für alle selbstverständlich.
Bisher sind Bildungs-Experten nach Finnland gefahren,
um vom Schulmodell dort zu lernen.
Jetzt haben sie entdeckt, dass es auch in Italien
sehr gut funktioniert.

Um mehr darüber zu erfahren, hat sich Bildungs-Ministerin
Sonja Hammerschmid mit dem Südtiroler Bildungs-Landesrat
Philipp Achammer getroffen.
Dieser war letzte Woche in Wien.
Achammer sagt, dass das ein sehr gutes Schulmodell ist
und man bereits im Kindergarten damit beginnt.
Das geht dann in der Schule so gut weiter.
Er sagt auch, wenn Kinder lernen, körperliche
und geistige Beeinträchtigungen spielerisch zu überwinden,
sind sie gut für ihr ganzes Leben vorbereitet.
Außerdem lernen Kinder ohne Behinderungen dabei,
auf Kinder mit Behinderungen Rücksicht zu nehmen.
Etwas Besseres können wir nicht tun, sagt er.

Es gibt aber auch in Südtirol schwierige Schüler,
die für Lehrer und Mitschüler eine Herausforderung sind.
Das sind Schüler, die sich sehr auffällig verhalten
und überfordert sind, wenn zu viele Schüler
in einer Klasse sind.
Achammer sagt auch, dass die Schule nicht alle
Probleme lösen kann.
Deshalb haben sie in Südtirol auch ein großes Netzwerk
von Unterstützern für die Schulen aufgebaut.
Es gibt in Extrem-Fällen auch zusätzliche Unterstützung
für Schüler, wenn die Schulen keine Lösung haben.
Achammer sagt, dass das in Südtirol aber
eher selten vorkommt.

Für Österreichs Bildungs-Ministerin Hammerschmid
ist Südtirol ein Vorbild.
Hammerschmid will die Sonderschulen in Österreich
nicht sofort abschaffen, sondern die bestehenden
öffnen und in das Schulmodell miteinbeziehen.
Im verbesserten Schulmodell soll es
Auszeit-Gruppen geben.
Dort werden Kinder mit Verhaltens-Auffälligkeiten
darauf vorbereitet, wieder in ihre Klassen
aufgenommen zu werden.
Für jeden Schüler ist ein Team aus Experten zuständig.
Dieses Team wird sich alle 6 Wochen treffen,
um Möglichkeiten zu finden, wie das betroffene Kind
wieder im Unterricht mitmachen kann.

Ein Vorteil zu früher ist, dass Schüler mit
Verhaltens-Auffälligkeiten heute mehr Möglichkeiten haben,
am Unterrichts-Programm teilzunehmen.

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