Kochen mit Insekten

In Salz gebratene Wander-Heuschrecken.
Ein Wiener bietet Kochkurse an, bei denen Insekten gekocht werden.

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Der Wiener Unternehmer Christoph Thomann
hat das Unternehmen Zirpinsects gegründet.
Er bietet gemeinsam mit seinem Team Kochkurse an,
bei denen Insekten gekocht werden.
Auf seiner Internetseite insektenessen.at
werden auch bereits verpackte
und gekochte Insekten verkauft.
Vor 4 Jahren hat er begonnen,
über das Thema nachzudenken.

Seitdem versucht er die Leute
über Speise-Insekten aufzuklären.
Dafür veranstalten sein Team und er
zum Beispiel Kochkurse.

Bei den Kursen werden Speisen wie zum Beispiel
Mehlwürmer-Pesto auf Weißbrot
und Heuschrecken-Tartar gekocht.
Es werden bei den Kursen aber auch süße Speisen
wie Wurm-Karamell-Schmarrn gekocht.

Viele Menschen finden Insekten ekelhaft.
Christoph meint: „Das ist alles nur im Kopf“.
Der 31-Jährige besucht auch Kindergärten und Schulen,
um zu zeigen, dass das Essen
von Insekten nichts Ekelhaftes ist.
In anderen Ländern ist es nicht außergewöhnlich,
Insekten zu essen.
2 Milliarden Menschen weltweit essen regelmäßig Insekten.

Der Haubenkoch Sebastian Müller kocht auch Insekten.
Er sagt, dass Speisen, bei denen die Tiere ganz verarbeitet
werden, am besten ankommen.
Zum Beispiel kommen Grillen-Spinat-Knödel besonders gut an.
Trotzdem bedeutet die Verkostung
für einige Kochkurs-Teilnehmer Überwindung.
Da Insekten fast keinen Geschmack haben,
ist es egal, ob man salzig oder süß damit kocht.

Vor allem Sportler und Menschen, die auf ihre Figur achten,
will man für Speise-Insekten begeistern.
Insekten enthalten nämlich viel Eiweiß,
das für den Muskelaufbau sehr wichtig ist.
Außerdem enthalten die Insekten viele Fettsäuren,
Mineralstoffe und Vitamine.
Thomann plant auch Riegel und Burger
aus Insekten herzustellen und zu verkaufen.

Wenn man auf bestimmte Insekten allergisch ist,
sollte man aber vorsichtig sein.
Es könnte schlimme Folgen haben,
wenn man trotz Allergie Insekten isst.

In Restaurants und Gasthäusern
gibt es noch kaum Speise-Insekten.
Nur in dem australischen Pub „Crossfield's“ in Wien
bietet man Thomanns Produkte an.
Christoph Thomann sagt dazu: „In Österreich ist es
noch ein bisschen schwierig“.

Sebastian Müller sagt: „In anderen Ländern
wird es schon einfacher.
Viele trauen sich noch nicht“.
Die Speise-Insekten von Zirpinsects
werden in Vorarlberg gezüchtet.
Von den Bienen-Larven
sind alle Kochkurs-Teilnehmer sehr begeistert.
Diese werden normalerweise von den Honig-Herstellern weggeworfen.
Die Kochkurs-Teilnehmer
essen sie in einer Selleriecreme-Suppe,
und sie schmecken ihnen.
Eine Teilnehmerin sagt: „Als ob eine
Honigblase im Mund zerplatzen würde“.

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