"Wiener Herz" wird wiederbelebt

"Wiener Herz" wird wiederbelebt
Die Wiener SP ruft das Ende der "Ich-AGs" aus. Die Städter sollen anpacken.

Ich hatte im Leben viel Glück. Nun will ich was zurückgeben." Christine Maierhofer (63) steht im Sozialmarkt des Samariterbunds in Wien und schlichtet Waren. In wenigen Minuten öffnet das Geschäft im 15. Bezirk. Dutzende Kunden werden kommen, um sich Lebensmittel zu kaufen, die sie sich im normalen Supermarkt nicht leisten könnten. Maierhofer wird die Leute betreuen, Kaffee ausschenken und den Laden in Schuss halten. "Es ist wichtig, dass es Geschäfte für sozial Bedürftige gibt", sagt sie.

"Vor allem aber ist es wichtig, dass es engagierte Menschen wie Maierhofer gibt", sagt Harry Kopietz. Der SPÖ-Politiker hob im Oktober die Internetplattform "Freiwillig für Wien" aus der Taufe. "Das Interesse ist enorm. Ganz gleich, ob es um Nachhilfe oder einen Besuchsdienst geht", sagt Kopietz. Allein bis Februar wurde die Seite 80.000-mal aufgerufen – auch von Maierhofer .

Von der großen Nachfrage inspiriert, präsentierte die SPÖ nun mit "Wir sind mehr" eine zweite Plattform. "Wiener mit ähnlichen Interessen sollen sich einfach austauschen können", sagt Landesgeschäftsführer Christian Deutsch. "Das Ziel: Weg von Vereinzelung hin zu Solidarität." Es gebe bereits 50 Gruppen – vom Lesezirkel, über den Debattierklub bis zur Eltern-Kind-Gruppe sei alles vertreten. Und was verspricht sich die SPÖ davon? "Mit Parteipolitik hat das nichts zu tun", beteuert Deutsch. "Wir wollen Menschen dabei helfen, zu helfen. Es ist ein gesellschaftspolitisches Anliegen."

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