Wiener Herrengasse wird zur Begegnungszone

Wiener Herrengasse wird zur Begegnungszone
Ende April wird bereits mit dem Umbau gestartet. Kostenpunkt: 6 Millionen Euro

Die Entscheidung ist gefallen: Die Herrengasse in der Wiener Innenstadt wird nun tatsächlich auf ihrer gesamten Länge zur Begegnungszone umgestaltet. Zwischen Michaelerplatz und Freyung gibt es künftig keine Trennung zwischen Fußgänger- und Rad- bzw. Autoverkehr mehr.

Der Umbau startet Ende April, bis zum November soll das Projekt fertig sein, kündigte Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) am Mittwoch an. Die Kosten für das Vorhaben belaufen sich laut Aussendung auf rund sechs Millionen Euro.

Wiener Herrengasse wird zur Begegnungszone
Wolfgang Spitzy will mit der Aktion Herrengasse Plus die Herrengasse beruhigen.
Das Besondere: Der überwiegende Teil der Finanzierung - 5,5 Millionen - kommt aus privater Hand. Dahinter steht die Initiative „Herrengasse +“ - ein Zusammenschluss der dort angesiedelten Liegenschaftseigentümer, die sich seit geraumer Zeit für eine Aufwertung der Straße einsetzt. „Die Beiträge der jeweiligen Eigentümer bemisst sich prozentuell nach der Frontlänge des entsprechenden Gebäudes“, erklärte Initiativensprecher Wolfgang Spitzy. Sprich: Die Gesamtkosten werden nach Hauslänge aufgeteilt. Vassilakou selbst freute sich auf den „FußgängerInnen-Boulevard“.

Neben der Herrengasse, die großteils mit Naturstein gepflastert wird - nur die Fahrflächen entlang der Fiakerrouten erhalten eine Betonoberfläche -, wird auch der 120 Meter lange Bereich Fahnengasse/Wallnerstraße neu gestaltet. Die noch bestehenden Höhenunterschiede zwischen Geh- und Fahrbereich werden nivelliert. Ausgenommen ist die Bushaltestelle nahe demMichaelerplatz. Die Busrouten samt Stationen bleiben übrigens unverändert. Das gilt auch für Ladezonen und Vorfahrtsflächen. Bevor die Straßenoberfläche ab Mai umgebaut wird, beginnt schon im April die Erneuerung der Wasserrohre. Für die hier notwendigen 480.000 Euro kommt die Stadt auf.

Markus Figl (ÖVP), Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, zeigte sich per Aussendung erfreut über die künftige Begegnungszone. Er wünscht sich aber, dass die wegfallenden Parkplätze - etwasmehr als 20 an der Zahl - kompensiert werden. Außerdem seien Anrainer und Wirtschaftstreibende nicht rechtzeitig informiert worden, was nachgeholt werdenmüsse. Das sei aber inzwischen zugesagt worden.

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