Widerstand gegen Umbaupläne

Widerstand gegen Umbaupläne
Betreiber des Beach Clubs „Sand in the City“ wehren sich gegen die geplanten Ausbauten.

Die konkreten Baupläne für die Umgestaltung des Areals rund um den Wiener Eislaufverein (WEV) im 3. Bezirk wird es erst in einigen Monaten geben. Dennoch wirbelt das Projekt, für das der Investor Michael Tojner (WertInvest) 300 Millionen Euro springen lässt, bereits jetzt gehörig Staub auf.

Wie berichtet, soll auf dem Gelände u. a. ein Turm mit hochpreisigen Wohnungen entstehen. Das Hotel Intercont (steht im Besitz Tojners) soll renoviert oder gar neu gebaut, sowie der Eislaufverein revitalisiert werden. Zuletzt beschwerten sich namhafte Architekten gegen das ihrer Ansicht nach bisher wenig transparente Planungsverfahren.

Jetzt reihen sich auch Andrea und Peter Jöbstl in die Front der Projektgegner ein: Das Ehepaar betreibt seit Jahren auf der rund 6000 m² großen Eislauf-Fläche den Beachclub „Sand in the City“ – nach eigenen Angaben mit 450.000 Saisongästen hinter dem Rathaus-Filmfestival das zweitgrößte Sommer-Event der Stadt.

Petition

Dessen Zukunft sehen die Jöbstls durch die Umbaupläne gefährdet. Denn bis dato liege ihnen noch kein Angebot zum Erhalt der Freiluft-Gastromeile vor, obwohl sich die Bevölkerung in einer Umfrage dafür ausgesprochen habe. Sie können sich auch nur schwer vorstellen, dass sich der geplante Wohnbau mit dem Veranstaltungsareal verträgt. Unter der Parole „Rettet Sand in the City“ wollen sie daher eine Petition in Gemeinderat einbringen. Die Forderung: Der Wohnturm darf nicht gebaut werden.

Bei der WertInvest versteht man die Aufregung zu diesem frühen Zeitpunkt nicht: „Erst vorige Woche habe ich Herrn Jöbstl in einem persönlichen Gespräch informiert, dass wir zum derzeitigen Planungsstand noch keine Aussagen über die künftige Nutzung der Freiflächen treffen können“, betont Geschäftsführerin Daniela Enzi gegenüber dem KURIER. Nur eines stehe jetzt schon fest: „Es soll eine qualitätsvolle Nutzung geben, die dem Areal entspricht.“

Wohn- und Freizeitangebote würden einander keineswegs zwangsläufig in die Quere kommen, ist Enzi überzeugt. „Das haben beispielsweise die positiven Erfahrungen im MuseumsQuartier gezeigt.“

Derzeit sind die Betreiber des Beachclubs Untermieter des WEV, der seinerseits Pächter des Areals ist. Sollte mit dem WEV eine vertragliche Einigung erzielt werden, könnte künftig die Sommer-Bespielung allerdings in die Hände der WertInvest fallen.

Casino

Dies ist aber noch genauso Zukunftsmusik wie die Nobel-Spielbank, die die Century Casino AG – Tojner hält an ihr 24 Prozent – im Intercont-Hotel errichten will. Die AG bewarb sich für eine der zwei neuen Casino-Lizenzen in Wien. Den Betreibern schwebt ein Casino im Stile Monte Carlos der 60er-Jahre vor – mit peniblem Dresscode und Szene-Gastronom Bernd Schlacher als Caterer.

Branchenkenner zweifeln aber, dass sich Century Casino im Rennen um die Lizenz gegen die Konkurrenz durchsetzt.

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