Markus Reiter und der grüne Traum
Es ist Markus Reiters erste Wahl. Vor dieser hat er Angst, ein bisschen zumindest. Neubau ist nämlich Wiens grüne Hochburg. Und Reiter könnte die Erwartungen seiner Partei (und seine eigenen) vielleicht nicht ganz erfüllen.
Schuld daran ist Thomas Blimlinger, der als „Marlboro-Man“ und erster grüner Bezirkschef in die Geschichte eingegangen ist. 16 Jahre lang war er im Amt. Die Zahlen sprechen für ihn: Im Jahr 2001 holte er den Bezirk mit 32,6 Prozent der Stimmen. Sein bestes Ergebnis erzielte er 2010: deutliche 45,4 Prozent.
Der Traum von der Absoluten
Das ist eine Vorlage. Und Reiters Parteikollegen träumen sogar von noch mehr: Wenn alles perfekt läuft, könnte die Absolute drinnen sein, ist da zu hören. Reiter selbst gibt sich maßvoller: Nicht einmal ein Plus gegenüber 2015 sei gewiss, betont er. Das sagt Reiter nicht (nur) aus Bescheidenheit. Er weiß: Gilt das Rennen als gelaufen, demobilisiert das die Wähler.
Zieglergasse, Neubaugasse und Burggasse
An einer Vorschau auf das, was unter seiner weiteren Führung auf Neubau zukommen wird, hat Reiter seit seinem Amtsantritt im Jahr 2017 emsig gearbeitet: Er ließ gefühlt den halben Bezirk umbauen (nach Zieglergasse, der Neubaugasse und der Nebenfahrbahn der Burggasse ist jetzt die Lindengasse dran) und eine Gürtelkreuzung für einen temporären Pool sperren.
Stimmen abspenstig machen den Grünen am ehesten die Neos: Das urbane Neubau ist für sie ein Hoffnungsbezirk. Die pinke Spitzenkandidatin Martina Uitz-Arlamovsky könnte hier einen größeren Stimmanteil holen als ihre Partei in ganz Wien.
Und auch eine Kleinpartei macht sich im 7. Bezirk Hoffnungen: „Der Wandel“ tritt nur in Neubau an. Spitzenkandidat Christoph Schütter ist übrigens jener Mann, der die Debatte um Heinz-Christian Straches Wohnsitz ins Rollen brachte
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