Wien: Streit um Kaiserwiese eskaliert

Volles Haus auf der Kaiserwiese beim Ostbahn-Kurti-Auftritt.
Nur 60 Event-Tage pro Jahr erlaubt. Dem Prater entgehen Millionen.

Während sich zum 250-Jahr-Jubiläum im Wurstelprater die 80 Unternehmerfamilien zusammengerauft haben, eskaliert die Diskussion um die Kaiserwiese vor dem Riesenrad. Denn das Management des Vergnügungsparks möchte – vor allem im Jubiläumsjahr – mehr Veranstaltungen auf die Wiese am Praterstern bringen. Interessenten und Events gäbe es zur Genüge. Doch seit 2015 darf dieser beliebte Platz nur noch an 60 Tagen pro Jahr bespielt werden.

Konzept umstritten

Diese Maßnahme wurde von der Leopoldstädter Bezirksvertretung beschlossen. Auch um die Kaiserwiese für die Öffentlichkeit verstärkt und zum Nulltarif zugänglich zu machen. Vor allem die Grünen – sie stellen mit Uschi Lichtenegger die Vize-Bezirksvorsteherin – machten sich für dieses umstrittene Nutzungskonzept stark.

Wien: Streit um Kaiserwiese eskaliert
Jetzt, direkt zum Saisonstart, wird um die Event-Location heftig gestritten. Bezirksvorsteher Karlheinz Hora (SPÖ) spricht Klartext: "Ich würde mir mehr Veranstaltungen wünschen. Allerdings dürfen diese nur im Zusammenhang mit dem Prater stehen. Konzerte kommen meiner Meinung nach nicht infrage." Unterstützt wird Hora bei seiner Forderung von Riesenrad-Chef Peter Petritsch und Prater-Präsident Stefan Sittler-Koidl. Beide Prater-Größen wollen die 60-Tage-Beschränkung "politisch hinterfragen lassen".

Kritik an Bier-Party

Vor allem die mehrere Wochen dauernde Bier-Party "Wiener Wiesn" steht in der Kritik der Grünen. Lichtenegger erklärt: "Nach dem Wiesn-Event ist die Grünfläche vor dem Riesenrad umgeackert und eine Erdwüste."

Für Bezirkschef Hora und Kollegen ist das kein Argument: "Bei dem Mega-Event pilgern 300.000 Gäste vor die Prater-Tore. Viele davon lassen auch Geld im Wurstelprater. Diese Einnahmen sind für den Wirtschaftsstandort enorm wichtig." Zumindest für heuer ist die Großveranstaltung auf der Kaiserwiese (noch) gesichert.

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