Wien: Schwere Behinderungen nach nächtlichem Schneefall

Wien: Schwere Behinderungen nach nächtlichem Schneefall
Unfälle, Staus und verspätete Öffis. 15 Zentimeter Schnee sorgten im Osten für viel Unmut. Und es bleibt winterlich.

Der Schneefall im Osten Österreichs war lange und präzise angekündigt. Trotzdem sorgten die 15 Zentimeter Pulverschnee am Dienstag für massive Behinderungen, vor allem bei den Öffis. Tausende kamen zu spät zur Arbeit.

Betroffen waren speziell die Wiener Straßenbahnen. In der Morgenspitze blieben die Linien 1 (bei der Urania), 33 und 5 (in der Josefstädter Straße), 43 (am Elterleinplatz) und die Bim-Linie 10 (Sandleitengasse) hängen. Wiener-Linien-Sprecher Answer Lang: "Schnee, der auf den Straßen gelegen ist, ist durch die Autos in die Weichen gelangt. Da hilft auch keine Weichenheizung." Also rückten Teams aus und schaufelten den Schnee aus den Schienen. Das dauerte in der Regel mindestens 15 Minuten.

Frieren mussten die Fahrgäste auch auf den U-Bahnlinien U3, U4 und U6. Das Thermometer zeigte frostige minus zehn Grad, der schneidende Wind verwandelte die Stationen in Eisröhren. Auf den drei Linien kam es zu langen Wartezeiten – auch hier streikten die Weichen. Zusätzlich fielen die Intervall-Anzeigen aus. Trotz vermummter Gesichter war so mancher Fluch zu hören.

Ein identes Bild bei den Schnellbahnen. Verspätungen bis zu 20 Minuten – vor allem ab Hütteldorf Richtung Westen – waren die Regel. Satte 40 Minuten Verspätung wurden von Hütteldorf nach St. Pölten gemeldet. Der Unmut auf den Bahnsteigen war irgendwie verständlich.

Verkehrschaos blieb aus

Auf den Straßen der Ostregion zeigten sich die Winterdienste besser gerüstet. In Wien, Niederösterreich und im Burgenland kamen zwar immer wieder Autos von den Fahrbahnen ab, das große Verkehrschaos blieb aber aus. Zeitgerecht verhängte Schneekettenpflichten, etwa über den Wechsel, verhinderten den üblichen Blechsalat.

"Der Wintereinbruch kam zur richtigen Zeit. Tausende sind in den Semesterferien", sagt Heimo Gülcher vom ÖAMTC. Und die Sprecherin des Verkehrsclub Österreich (VCÖ), Bettina Urbanek, vermutete "etwa 70 Prozent weniger Autos in Wien".

Bus gegen Leitschiene

Ein Unfall auf der Westautobahn bei Böheimkirchen (NÖ) forderte allerdings die Einsatzkräfte. Um 7.30 Uhr war ein Reisebus mit 39 Jugendlichen aus Mazedonien an Bord ins Schleudern geraten und in die Mittelleitschiene gekracht. Fünf Schüler wurden leicht verletzt. "Die Kinder sind aber wohlauf", sagt ein Betreuer. Im Feuerwehrhaus konnten die 14- bis 16-Jährigen bei heißem Tee die Wartezeit auf den Ersatzbus überbrücken. Noch während die Jugendlichen ihre vom Wrack gebrachten Koffer suchten, schrillte der Alarm: der nächste Unfall auf der West. Ein Lkw hatte sich in die Mittelleitschiene gebohrt.

Heute macht der Winter Pause. Bis Freitag wird es wärmer und sonnig. Ab Freitag kommen aber Schneefall und kalter Wind wieder zurück.

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