Wer ist der bessere Patienten-Vertreter?

Andrea Schwarz-Hausmann, Wahl, Patientenombudsmann
Die Ärztekammer sucht per SMS-Wahl einen Ombudsmann.

Die Wiener Ärztekammer bestellt einen eigenen Patienten-Ombudsmann. Wer den Job übernehmen soll, können österreichweit alle Versicherten ab morgen bis 23. Juni via SMS-Voting entscheiden. Zur Wahl stehen drei Kandidaten: Franz Bittner, Ex-Obmann der WGKK, Josef Kandlhofer, früher Generaldirektor des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger sowie Andrea Schwarz-Hausmann, seit 2003 bei der PVA tätig.

Zuletzt entbrannte eine heftige Diskussion darüber, wozu eine solche Stelle notwendig ist. Gibt es doch bereits jetzt in jedem Bundesland einen Patientenanwalt, der sich um Beschwerden von Patienten kümmert.

Unabhängigkeit

Die Patientenanwaltschaft sei nicht unabhängig, argumentiert die Ärztekammer. Zudem brauche es eine Stelle, die sich nicht nur um Spitäler, sondern vermehrt um Probleme von Patienten in Arztpraxen kümmert. Wiens Patientenanwältin Sigrid Pilz bezweifelt ihrerseits die Unabhängigkeit der neuen Anlaufstelle: „Wenn man möchte, dass der Hund auf die Wurst aufpasst, dann macht man das.“

„Wenn die Kammer schon eine Stelle ausschreibt, die völlig unabhängig sein soll, gehe ich davon aus, dass sie es auch ernst meint“, sagt Bittner dazu. „Ich sehe den Ombudsmann als Ergänzung zur Patientenanwaltschaft“, betont Kandlhofer. „Und etwas Konkurrenz ist belebend.“

Schwarz-Hausmann kritisiert bei manchen Patienten­anwälten das mangelnde Fingerspitzengefühl in der Zusammenarbeit mit den Ärzten: „Man kann in seinem vis-à-vis nicht automatisch einen Feind sehen.“

Modus

Um an der Wahl teilzunehmen, sendet man eine SMS an die Nummer 0800 60 50 40 und schreibt „1“ für Bittner, „2“ für Kandlhofer oder „3“ für Schwarz-Hausmann. Mehr Infos zur Wahl

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