Votivkirche: Saniertes Turmkreuz montiert
Bei der umfangreichen Renovierung der Wiener Votivkirche ist eine weitere Etappe geschafft: Am Dienstag wurde die Sanierung des Vierungsturms mit dem Aufsetzen des frisch vergoldeten Kreuzes abgeschlossen. Die Generalsanierung des neugotischen Baus ist seit 2001 im Gang und soll im Jahr 2023 beendet sein, sagte Harald Gnilsen, Baudirektor der Erzdiözese Wien, vor Journalisten.
Zeugnisse aus der Gegenwart in Kreuzkugel
Traditionsgemäß wurden in der Kreuzkugel Zeugnisse aus der Gegenwart verschlossen: in diesem Fall eine Urkunde, ein USB-Stick mit Daten zum Bau und eine Flasche Zwetschkenschnaps. Der Vierungsturm, der mit 75 Metern Höhe deutlich niedriger als die imposanten Doppeltürme der Kirche ist, befindet sich an der Stelle, wo Haupt- und Querschiff aufeinandertreffen. Die 99 Meter hohen Doppeltürme machen die Votivkirche nach dem Stephansdom zur zweithöchsten Kirche Wiens.
Die umfassende Sanierung des gesamten Gebäudes wurde notwendig, weil die Kirche jahrzehntelang nie richtig renoviert worden war. Insgesamt ist die Erzdiözese Wien für 1.200 Kirchen zuständig, die erhalten und saniert werden müssen. Die Gesamtkosten für die Renovierung der Votivkirche werden voraussichtlich 32 bis 35 Mio. Euro betragen - der Betrag, von dem auch zu Sanierungsbeginn ausgegangen wurde, sagte Gnilsen. Allerdings sei der Beitrag der öffentlichen Hand, also von Bund und Stadt, rückläufig.
400.000 Schiefer-Schindeln
Auch der Innenraum, in dem es Schäden durch Wassereintritt gibt, soll renoviert werden. Das könne aber erst geschehen, wenn das Dach fertig abgedichtet ist, sagte Gnilsen. Besonders kostenintensiv und langwierig wird die Sanierung der Portalfassade, die derzeit noch eingerüstet ist und die besonders viele Figuren zieren. Auch die Renovierung des Südturms steht noch aus.
Für Kaiser Franz Jospeh errichtet
Das Gebäude des Architekten Heinrich von Ferstel zählt zu den bedeutendsten Bauten des europäischen Historismus. Die Errichtung des Gotteshauses wurde als Dank für die Errettung des jungen Kaisers Franz Joseph vor einem Attentat am 18. Februar 1853 initiiert.
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