Vorsicht beim Parken im Schnee

Vorsicht beim Parken im Schnee
Weißkappler erwarten freie Sicht auf die Windschutzscheibe. Öffis blieben auf der Strecke.

Schnee, Schnee, Schnee. Und das war erst ein kleiner Vorgeschmack auf das, was heute noch kommt. Rund 1400 Schneeräumer stehen seit Dienstagfrüh quasi im Dauereinsatz. Auf den Straßen hielt sich das Chaos gestern aber in Grenzen. Ausnahme: Hunderte gestrandete Lkw-Fahrer, die endlich nach Italien fahren durften (siehe Zusatzbericht). Der Schnee erschwert in den nächsten Tagen aber nicht nur das Durchkommen im Straßenverkehr, sondern könnte auch für Probleme beim Parken sorgen – zumindest in Wien. Am Dienstag waren die Kurzparkzonen in der Hauptstadt aufrecht.

Parkscheine

Doch die Kontrollore kämpfen mit Problemen: Wenn die Autos zugeschneit sind, können sie nicht sehen, ob ein Parkpickerl auf der Scheibe oder ein Kurzparkschein im Auto ist. „Wir dürfen das Fahrzeug gar nicht angreifen und den Schnee wegkehren“, erklärt Parkraumwächter Markus F. in Wien-Mariahilf. Er schreibt in diesem Fall das Kennzeichen des Fahrzeugs auf. In der Zentrale wird dann überprüft, ob das Auto ein Parkpickerl oder der Halter einen Handy-Parkschein angefordert hat. Sonst droht eine Anzeige.

Was am Computer allerdings nicht sichtbar ist, ist der händisch ausgefüllte Kurzparkschein. „Der Lenker ist verpflichtet, die Scheibe freizumachen, zumindest die Stelle, an der der Parkschein liegt“, erklärt Wolfgang Schererbauer, Chef der Parkraumüberwachungsgruppe. Ist der Parkschein durch Schnee verdeckt, wird es im Nach­hinein schwer nachzuweisen sein, dass man einen hatte. „Zur Not kann man Einspruch einlegen“, sagt Schererbauer. „Der sicherste Tipp wäre hier ein Handy-Parkschein“, rät ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer.

Verspätungen

Doch auch, wer gestern auf die Öffis umstieg, war nicht immer auf der sicheren Seite. Immer wieder kam es zu Verzögerungen. So war für die Fahrgäste der Straßenbahnlinie 58 bei Schönbrunn Schluss. Mehrere Bims waren zwischen zwei Stationen gestrandet und fädelten sich hintereinander auf. Die Linien 40, 41 und 49 waren wegen kleinerer Unfälle mit Blechschäden kurzzeitig blockiert. Vor allem in den Außenbezirken hatten die Busse mit dem Schnee zu kämpfen.

Vom Flughafen Wien-Schwechat wurden drei ausgefallene Flüge gemeldet. Die Enteisungsmaschinen standen im Großeinsatz.

Und auch bei der Bahn kam es zu Zwischenfällen. Auf der Gailtal-Strecke zwischen Arnoldstein und Hermagor in Nötsch (Kärnten) entgleiste ein Regionalzug. Verletzte gab es zum Glück keine. Tödlich endete hingegen ein Autounfall in Niederösterreich: In Matzles krachte am Vormittag ein Pkw auf der schneeglatten Fahrbahn in einen Postbus. Die 46-jährige Wagenlenkerin starb noch am Unfallort. Ihre Tochter, 13, die auf dem Beifahrersitz saß, erlitt schwere Verletzungen. Der Bus-Chauffeur wurde leicht verletzt.

Vorsicht beim Parken im Schnee
Rund 1000 Lkw mussten von 11. auf 12. Februar 2013 etwa 36 Stunden in Kärnten auf ihre Weiterfahrt warten, weil Italien und Slowenien die Grenzübergänge wegen der zu erwartenden schweren Schneefälle gesperrt hatten; Sperren wurden am 12. Februar 2013 vormittags sukzessive aufgehoben; im Bereich Warmbad Villach auf der A2 wurde die Überholspur zum Parkplatz umfunktioniert

Auf der Südautobahn bei Wiener Neudorf schlitterte ein Möbeltransporter in einen Lkw. Der Fahrer des Transporters wurde im Führerhaus eingeklemmt.

Die Schnee-Situation dürfte sich heute, Mittwoch, noch verschärfen. Vor allem in der Osthälfte ist mit kräftigem Schneefall zu rechnen.

Schneefall oder Sonnenschein? Die aktuelle Wetterprognose für Ihre Heimatgemeindefinden Sie online unter KURIER.at/wetter

Kommentare