Volksanwaltschaft wird Wiener Westeinfahrt prüfen

Volksanwaltschaft wird Wiener Westeinfahrt prüfen
Fichtenbauer: Präzise Organisation von Bauarbeiten wichtig.

Die Staus in der Wiener Westeinfahrt haben nun auch die Volksanwaltschaft auf den Plan gerufen: Volksanwalt Peter Fichtenbauer (FPÖ) leitet ein Prüfverfahren ein. Die Volksanwaltschaft wird sowohl die verkehrsrechtliche Planung und Organisation, als auch die Vorgehensweise der Polizei prüfen, kündigte sie in einer Aussendung am Freitag an.

Denn Berichten von Medien und Betroffenen zufolge sei die Polizei nicht vor Ort und habe daher weder den Verkehr regulieren noch das "Chaos" verhindern können, hieß es. Gegenseitige Schuldzuweisungen der Baufirma und des Magistrats sowie widersprüchliche Informationen an die Autofahrerinnen und Autofahrer hätten die Situation weiter verschlechtert.

"Die Westeinfahrt ist sehr hoch frequentiert und ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt speziell für Pendler, umso wichtiger ist eine präzise Organisation der Bauarbeiten", betonte der Volksanwalt. Die Baustelle in der Westeinfahrt verursacht seit Tagen massive Verkehrsprobleme. Der Stau reichte zuletzt mitunter bis auf die A1 (Westautobahn) zurück.

Um die 45 Minuten müssen Pendler zurzeit im Stau stehen, um über die Westeinfahrt in die Stadt zu kommen. Dass die viel befahrene Strecke bis November viele Baustellen haben wird, war lange bekannt. Die langen Staus diese Woche standen aber nicht auf dem Plan des Bauträgers, der Stadt Wien: "Weil die Baufirma nicht fertig geworden ist, haben sich Arbeiten, die eigentlich nur am Wochenende gemacht werden dürfen, bis zum Mittwoch hingezogen", erklärte Matthias Holzmüller, Sprecher der MA 28.

Konkret hatte das eine Sperre der zweiten Fahrspur vor und nach dem Kreuzungsbereich der Stampfergasse zur Folge. Am Donnerstag war dieses "Missgeschick" aber schon wieder bereinigt.

Konsequenzen?

Die zuständige MA 28 denkt jetzt sogar über rechtliche Folgen für die Baufirma Porr nach. "Wir haben im Jahr in Wien rund 14.000 Baustellen. Es kommt immer wieder zu Problemen wegen Verzögerungen, die man oftmals nicht vorher absehen kann. Trotzdem prüfen wir derzeit Konsequenzen für die Baufirma", bestätigt Holzmüller.

Seitens der Porr hieß es auf KURIER-Anfrage nur, dass man eng mit der Stadt zusammenarbeite. Fakt ist, dass der Baustellen-Sommer – und damit das leidige Pendler-Thema Westeinfahrt – gerade erst begonnen hat. Bis Anfang November ziehen sich die Baustellen vom Westen her in Richtung Stadtzentrum. Am Ende steht eine Erneuerung des Gaudenzdorfer Gürtels bis zur Schönbrunner Straße.

Verkehrsprognose

Außerhalb Wiens werden Events und Feiertage bis zum 20. Juni für Staus sorgen. Der erste potenzielle Stau steht den Rockern am Nova Rock in Nickelsdorf im Burgenland bevor. Die Asfinag rechnet auf der A4 im Bereich der Baustelle beim Flughafen und bei der Anschlussstelle Nickelsdorf mit Verzögerungen. Ab Mittwoch wird dann der Urlauberverkehr zu Fronleichnam im ganzen Land erwartet.

Baustellenfrust: KURIER-Leser decken auf

Informieren Sie sich hier über die aktuelle Verkehrslage in Ihrer Region.

Kommentare