Video-Offensive in Wiener Öffis mit 5400 Kameras

Video-Offensive in Wiener Öffis mit 5400 Kameras
4300 Mal griff die Polizei auf Videomaterial der Wiener Linien im Vorjahr zurück.

Alleine in den U-Bahnstationen und den U-Bahngarnituren beobachten 5400 Kameras seit Jahresbeginn den Alltag. 1,1 Millionen Euro ließ sich das Öffi-Unternehmen die Video-Offensive 2016 kosten. So viel wurde in die 200 neuen Kameras in den Stationen investiert. Mittlerweile sind alle 104 U-Bahnstationen mit Kameras bestückt.

Datenschutz

"Da geht es um die Stationsmodernisierung. Videoüberwachung wirkt sowohl präventiv, hilft aber bei der Aufklärung von Verbrechen", fast Wiener-Linien-Sprecher Daniel Amann zusammen. Allerdings muss bei der Überwachung auch der Datenschutz eingehalten werden. Wenn Aufnahmen als Beweismittel gesichert werden, wird die Strafprozess-Ordnung angewandt. In der Regel gilt ein Verdachtsmoment und/oder eine verdächtige Person.

Video-Offensive in Wiener Öffis mit 5400 Kameras
Stationsaufsicht Schwedenplatz
2000 Kameras der Wiener Linien zeichnen 48 Stunden die Geschehnisse auf. Der Rest liefert Live-Bilder in Stations-Überwachungen sowie in alle Leitstellen. "Unser Ziel ist ganz klar, dass die Videoüberwachung permanent ausgebaut wird. Das betrifft sowohl Stationen wie auch Fahrzeuge", kündigt Amann an. Wie hoch die Investitionssumme für 2017 zu diesem Thema ist, konnte Amann noch nicht sagen.

Fix ist, dass bei Bim und Bus die Kamera-Offensive forciert wird. So umfasst die Busflotte 450 Fahrzeuge. Etwa die Hälfte ist mit Video-Technik ausgerüstet. Bis 2019 sollen sämtliche Busse mit Videokameras ausgerüstet sein.

Und von den 326 Niederflurstraßenbahnen (ULF) gehören 152 Trams der ersten Generation an. Diese Fahrzeuge waren nicht mit Kameras versehen. 98 Züge sind nachgerüstet. 2018 wird, so das Programm abgeschlossen. Seit dem Einsatz der visuellen Überwachung ging vor alle der Vandalismus zurück.

Polizeisprecher Hans Golob freut sich über die Offensive: "Video-Überwachung ist für uns eine wichtige Komponente. Sowohl in der Strafverfolgung wie auch in der Abschreckung." Einige Beispiele wo die Sichtung des Film-Materials zu Tätern geführt hat:

Karlsplatz: Im Jänner wurde in der U 1-Station einem Philharmoniker der Ringfinger der linken Hand gebrochen. Der Verdächtige wurde identifiziert.Taborstraße: Im Jänner 2013 stieß ein Mann eine Afrikanerin auf die U-Bahn-Gleise. Das Video der Wiener Linien überführte den Täter.

U 6: Ein 17-Jähriger wurde im April 2015 überfallen und verletzt. Kameras nahmen die Verdächtigen auf, sie wurden verhaftet.

Am kommenden Donnerstag, ab 17 Uhr diskutieren Vizepolizeipräsident Karl Mahrer und Wohnbaustadtrat Michael Ludwig beim KURIER-Stadtgespräch im Raiffeisen-Forum über die Sicherheitslage in Wien.

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