Verkehrskontrollen: Mehr Drogen, weniger Promille

Rund um die Christkindlmärkte ist die Polizei jetzt verstärkt im Einsatz
Viele Besucher der Weihnachtsmärkte kommen mit den Öffis zum Punschtrinken.

Ob Rumkugel-, Tequila- oder Beerenpunsch – die Auswahl an süßen alkoholhaltigen Heißgetränken auf den Wiener Christkindlmärkten ist groß. Doch so verlockend das Angebot ist, so viel Vorsicht sollte man walten lassen, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) weist darauf hin, dass bereits ein einziger Punsch bis zu 0,4 Promille auslösen kann.

Die Wiener Polizei hat daher in der Weihnachtszeit ein besonderes Augenmerk auf Alko-Sünder. Rund um die 20 Adventmärkte der Stadt werden in regelmäßigen Abständen Planquadrate durchgeführt. "Insgesamt 1300 Kontrollen, davon 1200 mit Alko-Vortests, hat es seit Mitte November gegeben", sagt Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Erfreuliche Zwischenbilanz: "Es gab nur zwei Führerscheinabnahmen aufgrund von Alkohol. Das ist ein sehr starker Rückgang im Vergleich zu den vergangenen Jahren", sagt Maierhofer. Viele Besucher von Christkindlmärkten würden wissen, dass es verstärkte Verkehrskontrollen gibt und deshalb das Auto stehen lassen und mit den Öffis fahren.

Weniger Alko-Unfälle

Im Gegensatz zum Rückgang der Alkolenker ist die Zahl der Autofahrer, die sich unter Drogeneinfluss hinters Steuer setzen, gestiegen. "Bei den durchgeführten Kontrollen waren 15 Suchtgift-Lenker dabei. Unsere Erfahrung zeigt, dass es immer mehr werden, die Drogen konsumieren", sagt Maierhofer.

Mit den Alkolenkern ist in den vergangen Jahren in Wien auch die Zahl der Unfälle, die unter Alkoholeinfluss verursacht wurden, deutlich zurückgegangen: Von 269 im Jahr 2010, auf 166 im Vorjahr.

Laut VCÖ liegt Wien bei Unfällen unter Alkoholeinfluss (3,4 Prozent) bundesweit auf dem dritten Platz. Nur in Wels (3,1 Prozent) und Graz (3,3 Prozent) ist der Anteil der Alko-Unfälle noch niedriger. Den höchsten Anteil weist der Bezirk Hermagor mit 11,1 Prozent, vor den Bezirken Scheibbs (11), Südoststeiermark (10,2), Deutschlandsberg und Tulln (9,7) auf.

Wer sich alkoholisiert hinters Steuer setzt, riskiert viel: Bereits ab 0,3 Promille verschlechtert sich die Reaktionszeit, bei 0,5 steigt das Unfallrisiko auf das Doppelte, bei einem Promille auf das Siebenfache. Herangezogen wurden die Zahlen von 2013 bis erstes Halbjahr 2016. Grund für das Stadt-Land-Gefälle sei das bessere Öffi-Angebot in den Städten.

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