U5: Wiener Linien laden ins multimediale Infocenter

Auch die U1 wird verlängert.
Mit Infocenter wollen die Wiener Linien alle Fragen rund um das künftige U-Bahn-Kreuz U2/U5 beantworten.

Baustelle als multimediales Erlebnis: In einem neuen Infocenter wollen die Wiener Linien alle Fragen rund um das künftige U-Bahn-Kreuz U2/U5 beantworten. Eines der Highlights ist das begehbare Modell einer U5-Station. Dort bekommt man auch einen Eindruck, wie die für den fahrerlosen Betrieb geplanten Glaswände vor dem Gleisbereich wirken. Der großzügige Schauraum eröffnet am Dienstag.

Untergebracht ist das 700 Quadratmeter große und 800.000 Euro teure Informationszentrum in der U-Bahn-Station Volkstheater (Aufgang Burggasse), die derzeit von der U3 und der U2 angefahren wird. In ein paar Jahren wird hier allerdings die U5, die ja teilweise auf der jetzigen U2-Trasse geführt wird, stehen bleiben. "Wir haben in den vergangenen Jahren am Stadtrand gebaut, jetzt sind wir wieder mitten in der City", erklärte Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer bei einem Besichtigungstermin am Montag.

Gratis Info

Dank der neuen Anlaufstelle, die mehr den Charakter einer Ausstellung als einer Infobox hat, können sich die Bevölkerung und insbesondere die betroffenen Anrainer gratis informieren. "Wir wollen die Ängste und Vorbehalte nehmen, denn wir werden uns unter vielen Häusern und Plätzen durchgraben", verwies Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) auf die Arbeiten in dichtverbautem Gebiet, die in rund zwei Jahren starten sollen. Denn bekanntlich wird die neue U2 vom Rathaus über die Neubaugasse und Pilgramgasse in Richtung Favoriten verlängert. Dafür fährt die U5 dann ab 2023 auf dem bisherigen U2-Abschnitt Karlsplatz bis Rathaus und von dort dann weiter auf einer neu gebauten Strecke.

Design erleben

Diese umfasst vorerst nur eine Station - nämlich "Frankhplatz - Altes AKH". Ein Teil eben dieser ist im neuen Center auch originalgetreu nachgebaut. Damit kann das - gemäß der U5-Linienfarbe - mit türkisen Elementen durchsetzte Design schon einmal erlebt werden. Und Besucher können sich schon einmal an die von der Bahnsteigkante bis zur Decke reichende Plexiglaswände gewöhnen, die in allen U5-Stationen eingebaut werden. Integrierte Türportale zum Ein- und Aussteigen öffnen sich nur dann, wenn der Zug in der Station steht. Nach internationalem Vorbild dienen die Barrieren als Schutzmaßnahme, da die türkise Linie bekanntlich vollautomatisch betrieben wird und somit die Abfertigung des Zuges nicht mehr vom Fahrer durchgeführt wird. Später wird die U5 dann beim AKH über den Gürtel nach Hernals (Elterleinplatz) verlängert.

Die Info-Räumlichkeiten begnügen sich aber nicht nur mit einem Vorgeschmack auf den U5-Betrieb, wie Kurator Christian Rapp erklärte. Mit vielen Modellen, Plänen, Grafiken und Fotos wird etwa anschaulich erklärt, wie die Planung einer U-Bahn-Linie überhaupt abläuft. Ein weiterer Abschnitt bringt die eigentlichen Bauarbeiten näher. Dank eines begehbaren Modells des sogenannten Tunnelvortriebsmaschine kann man sich am Simulator als Röhrengraber versuchen - Bohrgeräusch und vibrierender Boden inklusive. Die Planung einer fiktiven U7 darf ebenfalls probiert werden.

Öffi-Fans mit Hang zum Detail werden sich freuen: Die Infopalette reicht von Gesteinsproben aus dem Untergrund über die Bedeutung diverser Gleissignale bis hin zu Daten und Fakten über U-Bahn-Netze anderer Metropolen samt Hörproben. Und ein Backstage-Blick in die Struktur einer U-Bahn-Haltestelle darf ebenfalls nicht fehlen. Denn immerhin bekommt man als herkömmlicher Metro-Nutzer rund die Hälfte eines Stationsgebäudes niemals zu Gesicht.

Vorerst hat das Infocenter immer dienstags und donnerstags von 16.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Je nach Interesse ist eine Ausweitung geplant. Auf Anfrage sind auch Sonderführungen für Gruppen - beispielsweise für Schüler - möglich.

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