U-Bahnlinie U4 wird generalsaniert

U-Bahnlinie U4 wird generalsaniert
2016 und 2017 werden Teile der Strecke gesperrt. Brauner: "Es wird Geld und Nerven kosten".

Die Wiener Linien haben am Mittwoch den Plan für eine Generalsanierung der störungsanfälligen U-Bahnlinie U4 vorgestellt. Von Mai bis September 2016 werden zwischen Hütteldorf und Schönbrunn die Gleisanlagen rundum erneuert. Dafür muss der Betrieb der U4 in diesem Bereich für vier Monate komplett eingestellt werden. Im Juli und August 2017 folgt dann der Abschnitt zwischen Margaretengürtel und Kettenbrückengasse. Für beide Teilsperren wird es einen Schienenersatzverkehr geben.

Insgesamt werden 335 Millionen Euro in die Sanierung der U-Bahnlinie investiert, berichtete die für die Verkehrsbetriebe zuständige Stadträtin Renate Brauner (SPÖ). Die Arbeiten starten im Frühjahr 2014 mit der Sanierung der zwischen U4-Trasse und Straße gelegenen Stützmauer zwischen Ober St. Veit und Schönbrunn. Zeitgleich beginnt auch der Umbau der alten Relais-Stellwerke Hütteldorf und Meidlinger Hauptstraße.

"Es wird viel Geld und Nerven kosten"

Abgeschlossen wird das Modernisierungsprojekt namens "NEU4" dann im Jahr 2020. Dann soll die U4 fit für die Zukunft sein bzw. "für die nächsten 40, 50 Jahre", wie Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer sagte. "Es ist ein Jahrhundertprojekt", beschrieb Brauner die Dimension des Vorhabens. "Es wird nicht nur viel Geld kosten. Es wird auch Nerven kosten", hoffte sie auch auf der Verständnis der Wiener. Denn immerhin handelt es sich bei der U4 um die "drittstärkste Linie" mit im Schnitt 112 Mio. Fahrgästen pro Jahr.

Auf der U-Bahnlinie hatte es in den vergangenen Monaten eine regelrechte Pannenserie gegeben. Schadhafte Züge und defekte Weichen stellten Tausende Pendler auf eine Geduldsprobe. "Die U4 fährt auf einer sehr alten Trasse, nämlich auf der Strecke der alten Stadtbahn", erklärt Brauner die Ursache dafür.

Die Gesamtpünktlichkeit der Wiener Untergrundbahn liegt bei mehr als 99 Prozent, bei der U4 jedoch nur bei etwas mehr als 98 Prozent. Wobei - Anlassfälle für Störungen gebe es auf der U4 gar nicht mehr als auf anderen Linien, so Steinbauer, aber: "Die Behebung dauert länger." Grund dafür ist u.a., dass es keine Ausweichmöglichkeiten gibt. Im Gegensatz zu anderen Linien können Störungen durch einen Gleichwechsel nicht umfahren werden. Aus diesem Grund werden in den nächsten Jahren auch Gleisverbindungen neu eingebaut.

Kritik aus Hietzing

Kritik an den Plänen kommt aus der Hietzinger Bezirksvorstehung, durch deren Bezirk die U4 auch führt. Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) fordert eine kürzere Teilsperre des Streckenteils Hütteldorf bis Schönbrunn und zumindest die Einplanung einer Verlängerung bis Auhof. Eine fünfmonatige Sperre vor allem zwischen Hietzing und Schönbrunn sei für Fahrgäste "inakzeptabel", da bei der Einrichtung eines Schienenersatzverkehrs lange Wartezeiten und Störungen vorprogrammiert seien.

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