Treffpunkt Wien: Commissario Nowak mag’s scharf

Hühnerfleisch mit Kokosmilch gibt es an diesem Abend für den Kabarettisten und Schauspieler Reinhard Nowak
Wenige Tage vor der Premiere seines neuen Stückes stärkt sich Reinhard Nowak im "Thai Lotus".

Obwohl Reinhard Nowak für Film und Kabarett in verschiedene Rollen und unterschiedliche Kostüme schlüpft, verkleidet er sich privat nicht so gern. Als es vergangenen Herbst aber eine Halloween-Feier in seinem Lieblingsthailänder "Thai Lotus" gab, konnte er sich nicht entziehen – und entschied sich für einen Auftritt als Clown. Mit riesiger Brille, roter Nase und viel zu großen Schuhen.

Die Verkleidung kam bei der Feier so gut an, dass er sogar beschloss, in sein neues Programm einen Clownsketch einzubauen. Diese Szene wird bald vor Publikum zu sehen sein. Denn am 6. März feiert der 52-Jährige mit seinem neuen Stück "Commissario Nowak" im Wiener Orpheum Premiere. Das Programm handelt, wie der Titel vermuten lässt, von einem Kommissar.

Als Kind hat Nowak nämlich Serien wie Columbo, Derrick oder Der Alte regelrecht verschlungen. Eigentlich hätte er so einen Kommissar selbst gerne einmal im Fernsehen gespielt. Weil er aber noch nie angefragt wurde, beschloss er, den Krimi einfach auf die Kabarettbühne zu bringen. Die Rahmenhandlung? Commissario Nowak, ein Schnüffler, dessen kriminalistisches Genie unerkannt und dessen sprichwörtliche Spürnase verschnupft ist, muss nach der Dummheit fanden.

Zwei Lieblingsspeisen

Die Vorbereitungen laufen derzeit jedenfalls auf Hochtouren. Eine Stärkung nach der Probe holt er sich an diesem Tag in besagtem Lieblingsthailänder. Die Augen von Lokalchefin Kanitta Mayer leuchten freudig auf, als ihr Stammgast das Lokal betritt.

Treffpunkt Wien: Commissario Nowak mag’s scharf
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Die gebürtige Thailänderin ist vor 24 Jahren mit ihrem damals zehnjährigen Sohn Anupong nach Wien gekommen, um in einem Restaurant zu arbeiten. Vor elf Jahren hat sie mit ihm dann ein gemeinsames Lokal zwischen Augarten und Nordwestbahnhof eröffnet. Mit den knallorangefarbenen Sitzbänken, der orangefarbenen Decke und den ebenfalls orangefarbenen Tischdecken strahlt das Lokal selbst an tristen Wintertagen Wärme und Freundlichkeit aus.

In die Speisekarte muss Nowak schon lange nicht mehr schauen. Es gilt nur noch, sich für eine seiner zwei Lieblingsspeisen zu entscheiden: Geng Masman Gai (Hühnerfleisch in Masman-Kokosmilchsauce) oder Phad Tahley Samunpai (Meeresfrüchte mit Chili, Kha-Wurzel und Zitronengras).

Übung für Weihnachten

Diesmal wählt Nowak das Huhn und zwar: "Extra scharf, bitte." So wie es auch in Thailand serviert werden würde. Damit konditioniert er seinen Gaumen für Weihnachten. Denn er hat vor, den Heiligen Abend in Bangkok zu verbringen. "Das wollte ich schon so lange", sagt Nowak, während er das Huhn in Kokossauce serviert bekommt. "Bis jetzt war unsere Tochter zu jung, da wollten wir ihr den langen Flug nicht antun. Aber nun ist sie neun, jetzt wollen wir es ausprobieren. Einmal kein Stress, keine Einladungen, keine Gänse kaufen." Auch wenn Weihnachten noch weit weg ist, gibt ihm dieser Gedanke Kraft.

Bis dahin wird er zum einen als Commissario durch die Kabaretthäuser des Landes touren sowie als "Supernowak" bei Puls4 Konsumenten aufklären. Und dann wird er auch noch zwei Mal im Kino zu sehen sein: In "17", einem Film über die erste Liebe und das Erwachsenwerden, sowie in "Das kleine Vergnügen", in dem sich die 50-jährige Emma nach ihrer Scheidung selbstständig macht und zum ersten Mal echte Freundinnen findet. Nowak spielt einen Richter. Das ist von einem Kommissar ja gar nicht so weit weg.

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