Ticket-Verkauf im Bus nur noch bis Sonntag

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Nur 0,06 Prozent der Fahrgäste nutzten Angebot / Busfahrer streiften 10 Prozent ein.

Mit 1. Jänner ist Schluss: Dann werden in den Autobussen der Wiener Linien keine Fahrscheine mehr verkauft. Begründet wird das damit, dass nur 0,06 Prozent der Öffi-Nutzer dieses Angebot genutzt hätten. "Das sind drei Tickets pro Tag und Lenker", heißt es vom städtischen Betrieb. Außerdem seien die Vertriebskosten zu hoch und der Verkauf würde für Verzögerungen sorgen.

"Damit kommen wir auch einer Empfehlung des Stadtrechnungshofs nach", erklärt eine Sprecherin. Die Änderung wird vor allem viele ältere Fahrgäste treffen. Denn die Tickets können jetzt "nur noch" bei den rund 900 Trafiken, den Automaten in den U-Bahn-Stationen, im Online-Shop oder via App gekauft werden.

10 Prozent davon bekommen

Ein Großteil der Busfahrer begrüßt die neue Regelung, da der Verkauf für die Wiener-Linien-Mitarbeiter einen Mehraufwand bedeutete. Denn diese mussten vor Fahrtantritt die Tickets selbst bei den Vorverkaufsstellen erwerben und im Voraus aus eigener Tasche zahlen. Nach Dienstende wurde dann abgerechnet. Doch hier konnten die Fahrer ein wenig dazu verdienen. "Wenn 100 vollpreisige Fahrscheine verkauft wurden, haben wir 10 Prozent der Einnahmen bekommen. Diese wurden halbjährlich abgerechnet. Ein Lenker hat so im Schnitt 79 Euro dazu verdient", schildert ein Busfahrer.

Automaten wird es auch keine mehr geben, weil diese im Jahr 2000 aus gutem Grund eingestellt wurden. Die Apparate hatten die Vibrationen nicht ausgehalten, es kam immer wieder zu Störungen.

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