Teure Gebete für krankes Kind

Teure Gebete für krankes Kind
Zwei Frauen sollen der Mutter eines behinderten Kindes 50.000 Euro abgenommen haben damit der Fluch vergeht.

Ihr Kind werde sterben, es werde verhext, es leide unter einem Fluch. Nur mit Gebeten können man das abwenden: Mit solch dreisten Mitteln sollen es zwei Frauen über zwei Jahre geschafft haben, einer verzweifelten Mutter aus Wien in Summe mehr als 50.000 Euro abzunehmen. Jetzt wurde das verdächtige Duo verhaftet. Die Polizei sucht weitere Opfer.
Im Februar 2009 sprachen die Frauen Gerda B., 44, im Wiener AKH an. Deren heute vierjährige, behinderte Tochter hatte als Frühchen einen schweren Start ins Leben, musste viele Operationen über sich ergehen lassen. "Maria" und "Samanta" redeten der Mutter ein, dass das Kind unter einem Fluch leide und sie beten würden, damit dieser vergeht. Was sie gleich gestenreich demonstrierten - um anschließend 1000 Euro zu fordern. Die Mutter bezahlte und gab den Frauen ihre Handynummer.

Todesdrohungen

In weiterer Folge kontaktierte das Duo die Frau immer wieder, vereinbarte Treffen. Und setzten sie unter psychischen Druck, sprachen Todesdrohungen gegen ihr Kind aus, wenn sie nicht weiter zahle. Und die verzweifelte Mutter zahlte, löste sogar Bausparverträge auf. Erst im vergangenen Juni erfuhr offenbar ihr Mann von der Sache: Die Frau erstattete Anzeige.
Die Ermittler der Außenstelle Süd im Wiener Landeskriminalamtes forschten die verdächtigen Frauen aus. Ljiljana R., 45, und deren Tochter Sanela, 19 - beide in Wien wohnhaft - wurden festgenommen. Die Tochter gab zu, dass sie mit ihrer Mutter wiederholt durch Österreich reiste und offenbar zahlreichen weiteren Opfern mit ähnlichen Methoden Geld abgeknöpft haben. Mögliche Opfer sollten sich melden: 01 / 31310-57 800 .

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