Streit um Bau von Lobau-Tunnel: Grüne forcieren Sparvariante
Der geplante Tunnel unter der Lobau sorgt kurz nach den Wien-Wahlen wieder für Diskussionen. Denn Grün-Verkehrssprecher Rüdiger Maresch präsentierte am Montag die Vorstellungen seiner Partei und bringt jetzt eine Sparvariante ins Spiel.
So soll die A 22 (Donauuferautobahn) mit der A 4 (Flughafenautobahn) verbunden werden. Und zwar mit einem Tunnel von der A 22/Raffineriestraße abgehend, unter der Donau und dem Prater hindurch bis zu einer oberirdischen Einmündung in die A 4, nahe der Simmeringer Haide (siehe Grafik). "Diese Variante würde die Kosten von 1,8 Milliarden Euro mindestens halbieren. Denn der Tunnel wäre wesentlich kürzer", argumentierte Maresch.
Kein Tunnel für Pendler
Diese Kritik will Maresch nicht gelten lassen: "De facto käme der Lückenschluss nur den 20.000 Einpendlern aus dem nördlichen Niederösterreich zugute. Die können auch mit der Bahn nach Wien fahren." Und aus der Seestadt Aspern kommen täglich ohnehin nur 5000 Autos. Dafür braucht man keinen Milliarden teuren Lobau-Tunnel, sagt der Grüne Verkehrssprecher weiter. Geht es nach ihm soll ab 2016 die neue Variante von der Stadtregierung im Verkehrsministerium eingebracht werden. Womit im Rathaus für Debatten gesorgt ist. Denn Stadtchef Michael Häupl erklärte kürzlich: "Er kenne die Alternative zum Tunnel nicht."
Denn die Umweltverträglichkeitsprüfung zur Außenring-Schnellstraße (S 1) mit dem Tunnel wurde nach jahrelanger Prüfung positiv abgeschlossen. Und 2016 soll der Bauabschnitt Groß-Enzersdorf /Süßenbrunn starten.
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