Spektakulärer Coup bei Wiener Nobel-Juwelier

Spektakulärer Coup bei Wiener Nobel-Juwelier
Nächster Coup bei einem prominenten Schmuckhändler: Profis fesselten den Verkäufer und machten reiche Beute.

Die Frage lautet eher: Was haben die nicht geraubt", sagt Oberstleutnant Robert Klug vom Landeskriminalamt. Die Räuberbande, die Mittwochvormittag den noblen Juwelier Kornmesser am Graben ausgeraubt hat, agierte jedenfalls höchst professionell. Das war bereits unmittelbar nach der Tat klar. Nach dem Einbruch bei Chopard am Kohlmarkt am Montag, gelang somit erneut ein spektakulärer Coup in der Wiener Innenstadt.

Gegen 11 Uhr betraten zwei unscheinbare Männer das Verkaufslokal. Als der 19-jährige Verkäufer auf sie zutrat, zückten sie sehr rasch zwei Pistolen. Mit vorgehaltener Pistole ließ sich einer der Täter von ihm in den Tresorraum führen und sich dort in aller Ruhe die Wertsachen übergeben. "Das waren alles wertvolle Einzelstücke", sagt Besitzer Ernst Klimitsch zum KURIER. "Die sind in Österreich kaum zu verkaufen, weil sie hier bekannt sind."

Gefesselt

Spektakulärer Coup bei Wiener Nobel-Juwelier

Einer der Räuber schlug dem Angestellten dann mit der Pistole auf den Hinterkopf. Anschließend fesselte er ihn mit einem Laptop-Kabel.

Inzwischen schlug der andere Räuber die Vitrine ein, wobei er sich an der Hand verletzte (Blutspuren zeugen davon). Doch davon ließ er sich nicht bremsen und räumte die Vitrine leer. Noch ist die genaue Höhe der Beute unklar, Klimitsch spricht von einer "sicher sechsstelligen Summe".

Die Täter nahmen sich fast zehn Minuten Zeit für den Coup und gingen sehr überlegt vor. Die Polizei geht davon aus, dass es zumindest eine weitere Person gegeben hat, die vor dem Geschäft die Umgebung im Auge hatte. Der Juwelier wird nämlich von einem Securityunternehmen bewacht, das drei bis vier Kontrollgänge pro Stunde macht. Die Täter dürften die Intervalle zuvor ausgeforscht haben.

Der Angestellte, der eine Platzwunde und einen schweren Schock erlitt, benötigte fast eine halbe Stunde, um sich zu befreien und die Polizei zu alarmieren. Die Räuber waren zu diesem Zeitpunkt bereits über alle Berge. Allerdings lieferte die Videokamera gestochen scharfe Bilder von ihnen.

Geschichte

Spektakulärer Coup bei Wiener Nobel-Juwelier

Laut Ernst Klimitsch war es der erste Überfall auf sein Geschäft. Gegründet wurde das Unternehmen, das auch die KURIER ROMY ausstattet, von Juwelenhändler Günther Kornmesser im Jahr 1982. Zunächst hatte er nur ein Geschäft in der Naglergasse, im Jahr 2010 eröffnete sein Neffe Klimitsch das von Stararchitekt Hans Hollein gestaltete Geschäft am Graben 26.

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