Sozialpartner fordern S-Bahn-Ausbau in Wien

Geht nach der AK und der WKW, soll das Netz ausgebaut werden
Die Erweiterung soll den steigenden Mobilitätsbedarf in der Ostregion decken.

Kurzfristig 15 neue Stationen und 23 zusätzliche Schienenkilometer für die Schnellbahn: Das wollen Arbeiterkammer-Chef Rudolf Kaske und der Wiener Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck in der Bundeshauptstadt realisiert sehen.

Ihre Forderung kommt pünktlich zu den derzeit laufenden Verhandlungen zwischen dem Bund und den Ländern Wien, Niederösterreich und Burgenland über die Verkehrsdienste-Verträge, die den S-Bahn-Betrieb regeln. Aus Sicht von Kaske und Ruck sollen die Gespräche dazu genutzt werden, den Netzausbau zu diskutieren.

Kosten: 750 Millionen

Dieser würde mit rund 750 Millionen Euro zu Buche schlagen. Derzeit teilen sich Bund und Wien bei derartigen Infrastrukturprojekten die Kosten im Verhältnis 80 zu 20. Die Investition würde sich auszahlen, sind die Sozialpartner überzeugt, denn: Mehr Öffis würden Vorteile sowohl für Beschäftigte als auch für Betriebe bringen.

Sozialpartner fordern S-Bahn-Ausbau in Wien
Grafik

"In der Ostregion ist noch viel Luft nach oben", zeigte sich Kaske überzeugt. Der Großraum Wien und das Mobilitätsbedürfnis würden rasant wachsen, sagt Ruck. Rasch umgesetzt werden soll in den Augen der Interessensvertreter etwa der Ausbau der Verbindungsbahn zwischen Meidling und Hütteldorf sowie der zweigleisige Ausbau und eine Elektrifizierung des Marchegger Astes (siehe Grafik).

Ebenfalls auf der Wunschliste stehen Anpassungen bei den Zügen selbst. Jene Garnituren, die nur in der Stadt unterwegs seien, bräuchten wenige Sitzplätze, die Umland-Züge für Pendler hingegen viele. Hier müssten die ÖBB eine Lösung finden. Gewünscht wird auch eine generelle Taktverdichtung auf 15 Minuten. Für Wien, das den laufenden Betrieb finanzieren muss, würde ein derartiger Ausbau jährlich etwa 30 Millionen Euro an Mehrkosten bedeuten.

Sozialpartner fordern S-Bahn-Ausbau in Wien
Ausbau S-Bahn Wien, Wirtschfatskammer, Arbeiterkammer, AK-Wien Präsident Rudolf Kaske und WKW-Präsident Walter Ruck

S-Bahn als Rückgrat

Die zuständige Wiener Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) war für eine ausführliche Stellungnahme zu dem Vorstoß der Interes-sensvertreter nicht erreichbar. "Die S-Bahn ist das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs zwischen Wien und dem Umland. Der S-Bahnausbau und die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrsnetzes im Wiener Umland ist der Schlüssel für einen reibungslosen, staufreien und umweltfreundlichen Pendlerverkehr", heißt es aus ihrem Büro.

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