Ermittlungen gegen erpressten Messdiener

Ermittlungen gegen erpressten Messdiener
Verdacht auf sexuellen Missbrauch von Unmündigen.

Herr Z. (Kürzel geändert) war pleite und mit den Nerven am Ende, als er seine Geschichte den Polizisten beichtete. Der Messdiener aus Wien wurde von zwei Jugendlichen erpresst, mit denen er über Monate hinweg sexuellen Kontakt hatte. Der Betroffene, so gab Z. es später zu Protokoll, kannte die beiden nicht mit Namen – und offenbar auch nicht ihr Alter. Denn einer der Jugendlichen ist erst 14 Jahre alt.

Durch seine Beichte nahm nun die Polizei Ermittlungen gegen Z. auf, weil aufgrund des großen Altersunterschieds der Verdacht auf sexuellen Missbrauch von Unmündigen besteht.

Der Messdiener genießt im Grätzel einen guten Ruf: Er ist allseits bekannt, hielt stets viel von Jugendarbeit. Wie der Kontakt zu den beiden betroffenen Jugendlichen zustande kam, ist nicht überliefert. Mit beiden hatte er laut Polizei-Aussendung seit Oktober des Vorjahres mehrfach "sexuelle Kontakte" in dem Gotteshaus.

Geldforderung

Die Treffen fanden in der Sakristei statt. Für die sexuellen Dienstleistungen erhielten die Burschen anfangs ein aufgebessertes Taschengeld. Doch dabei blieb es nicht. Denn die jungen Männer nutzten die Geschehnisse, um den Messdiener zu erpressen. Anfangs ging er auf die Geldforderungen ein. Mehrere Tausend Euro Schweigegeld erhielten die beiden. Zuletzt hatten sie 10.000 Euro gefordert. Geld, das Z. nicht hatte.

Am vereinbarten Treffpunkt, einem belebten Platz in Wien, wartete am Dienstag nicht der Messdiener, sondern die WEGA. Die Burschen wurden mitgenommen und einvernommen. Das Geld hätten sie in Gewand investiert und beim Fortgehen ausgegeben, erklärten beide. Sie wurden auf freiem Fuß wegen des Vorwurfs der schweren Erpressung angezeigt.

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