Schuldsprüche im Mafiaprozess: Zehn Jahre für "Edo"

Ein Angeklagter vor Beginn des Prozessesam Wiener Straflandesgericht.
Mutmaßliche Komplizen erhielten 18 Monate bis sechs Jahre. Urteile nicht rechtskräftig.

Nach einem halben Jahr Verhandlungszeit sind im Wiener Mafia-Prozess am späten Donnerstagnachmittag die Urteile ergangen. Alle Angeklagten, die in Wien auf Schutzgeld-Erpressungen spezialisiert gewesen sein sollen, wurden schuldig gesprochen. Der mutmaßliche Kopf der Bande, der Hauptangeklagte Edin D. alias "Edo", erhielt zehn Jahre Haft.

Seine mutmaßlichen Komplizen wurden u.a. wegen schwerer Erpressung, Mitgliedschaft einer kriminellen Vereinigung und Körperverletzung zu 18 Monate bis sechs Jahre verurteilt. Die einzig angeklagte Frau - eine 29-Jährige, die in "Edo" verliebt war - fasste zwei Jahre aus, wobei ihr 16 Monate bedingt nachgesehen wurden.

Schuldsprüche im Mafiaprozess: Zehn Jahre für "Edo"
ABD0023_20170420 - WIEN - ÖSTERREICH: Angeklagte am Donnerstag, 20. April 2017, vor Beginn der Fortsetzung des Prozesses gegen eine angebliche Mafia-Bande am Wiener Straflandesgericht. - FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH
Alle Urteile sind nicht rechtskräftig. Drei Angeklagte, die 18 Monate, 2,5 bzw. 3,5 Jahre Haft erhalten haben, verzichteten auf Rechtsmittel, alle anderen erbaten sich drei Tage Bedenkzeit. Staatsanwalt Filip Trebuch meldete jedoch sofort Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an.

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