Schönbrunn: Zoobesucher stehen für Blick auf Pandababys Schlange
"Oh", ein aufgeregtes Raunen geht durch die Menge, die sich vor dem Panda-Gehege im Tiergarten Schönbrunn eingefunden hat. Handys werden gezückt, als sich Panda-Mutter Yang Yang auf die Baumhöhle zubewegt. Wagt sich eines der Kleinen jetzt vielleicht hinaus?
Vergangene Woche haben die fünf Monate alten Pandazwillinge Fu Feng und Fu Ban das erste Mal ihr Versteck in der Baumhöhle verlassen und die Innenanlage erkundet. Nun wollen viele Besucher die Jungtiere in natura erleben – und müssen dafür Schlange stehen.
Unter den Wartenden vor dem Panda-Bärenhaus ist Montagvormittag auch die dreijährige Flora Fuchshuber mit ihrem Bruder Moritz und Papa Martin. Die drei sind öfters im Wiener Tiergarten. Die Pandabären sind dabei stets die ersten Tiere, die besucht werden müssen. "Ich dachte mir schon, dass ein bisschen was los sein wird, aber mit so einer Schlange hab’ ich nicht gerechnet", lacht Papa Martin. Die Wartezeit nehmen sie aber gerne in Kauf, denn "die Pandas sind einfach cool", sagt Flora. Auch wenn – so wie heute – leider nur die Panda-Mama beim Bambusfressen zu sehen ist.
Premiere
Die Britin Penny Robinson ist jedenfalls ganz begeistert. Sie ist gemeinsam mit ihrer Tochter Charlotte und ihrer zweijährigen Enkelin Marielou in den Zoo gekommen und hat heute zum ersten Mal in ihrem Leben überhaupt einen Pandabären gesehen.
Auch Pierre aus Frankreich hat an diesem Montagvormittag zum ersten Mal die schwarz-weißen Bären gesehen. Er macht mit seiner Freundin auf Stadturlaub in Wien – nach dem Rutsch ins neue Jahr wird nun der Tiergarten Schönbrunn erforscht, da durften die Pandas nicht fehlen.
Eine der wenigen glücklichen, die die Tierbabys schon zu Gesicht bekommen hat, ist Christine Buberl. Sie ist von den Kleinen entzückt: "Die Pandas sind schon ein ganz besonderes Highlight, zumal Zwillingsgeburten ja doch selten sind", erklärt die Wienerin. Gemeinsam mit ihren Enkelkindern Alma und Theo stellt sie sich zum zweiten Mal in der Warteschlange an, denn: "Ich hab’ Pandabären bis jetzt nur im Fernsehen gesehen", sagt Theo.
Besorgte Bärenmutter
Gerade weil die kleinen Bären so viel Interesse bei Tierfreunden hervorrufen, ist man besonders auf die Sicherheit bedacht, wie Tierpflegerin Nicole Samek erklärt. Sie betreut seit September 2007 Pandas und Koalas und hat alle Kinder von Yang Yang kennengelernt. Doch auch für sie ist jede Geburt etwas Neues. Eines bleibe aber immer gleich, nämlich, dass die Jungtiere sehr viel Schlaf benötigen. Damit sie dies so naturnah und ungestört wie möglich tun können, wurde eigens eine Baumhöhle geschaffen.
Und noch ein Hinweis für alle neugierigen Zoobesucher: das Weibchen Fu Feng lässt sich durch ihr schmales schwarzes Schulterband erkennen; ihr Bruder, Fu Ban, hat ein deutlich breiteres Band.
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