Rost und Ratten auch im Stadionbad

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Das Stadthallenbad ist zu, nun könnte auch das Stadionbad schließen müssen.

Die Stadt träumt von Olympia, bekommt aber nicht einmal ein Trainingsbecken für ihre Sportler in den Griff. Dank der verpatzten Renovierung des Stadthallenbads müssen Sportler seit drei Jahren im Winter auf die provisorische Traglufthalle im Stadionbad ausweichen.

Bereits im März 2012 besuchte der KURIER die behelfsmäßige Trainingsstätte der Wiener Schwimm-Profis, schon damals waren die Spuren der Zeit an den Wänden der engen Räume zu erkennen. Trainingsgeräte standen am Gang, weil die Kraftkammer nur ein Kammerl war. Die Garderoben waren dreckig und klein, von Räumen für Sportmedizin oder Physiotherapie ganz zu schweigen.

Schimmel

Doch seitdem wurde nichts verbessert, im Gegenteil. Das Sportportal Laola1.at veröffentlichte jetzt schockierende Fotos, die einer Sportstadt nicht würdig sind. In den Wänden breitet sich der Schimmel aus, in der Halle selbst ist die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass es dauernd von der Decke auf die Schwimmer tropft. Die Startblöcke und diverse Messgeräte haben bereits eine dicke Rostschicht, dafür ist der Steinboden im Winter eiskalt. „Zuletzt waren auch mehrere Rattenfallen rund um die Mistkübel aufgebaut“, bestätigt ein Sportler den Gipfel der Zustände.

„Es ist eine Katastrophe“, sagt ein Trainer, der anonym bleiben möchte, zum KURIER: „Es passiert nichts. Für unsere Sportler, vor allem die Kinder, ist es eigentlich gesundheitsgefährdend, hier zu trainieren.“ Ein öffentliches Bad würde wohl sofort geschlossen werden. Die Stadt hat zuletzt Pläne für ein neues Schwimmsportzentrum in Wien präsentiert. Als idealer Standort dafür wurde ausgerechnet das Stadionbad auserkoren.

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