Raub in Döbling: "Sie wollten meine Frau entführen"

"Ich vergebe den Tätern. Das einzige, was ich ihnen nicht verzeihen kann, ist, dass sie meine Frau so brutal verletzt haben", sagt Ihor Huk. Der Leiter der Gefäßchirurgie des Wiener AKH ist einen Tag, nachdem er und seine Frau in der Döblinger Villa überfallen wurden, schon wieder an seinem Arbeitsplatz. Die Nacht musste er allerdings als Patient im Spital verbringen.
Ihor Huk und seine 70-jährige Ehefrau wurden bei dem Überfall am Dienstagabend verletzt. Laut dem Sohn der Familie ging es seiner Mutter am Tag danach den Umständen entsprechend gut: "Sie ist mit einigen Blutergüssen und einem Schock davongekommen."

Es waren dramatische Stunden im Haus des Mediziners: "Ich habe meine Frau gegen 18 Uhr angerufen und gesagt, dass ich bald zu Hause sein werde", erzählt der Chirurg. Nur Minuten später klingelte es an der Tür der Döblinger Villa. Die 70-jährige Ehefrau sah zwei Männer vor der Haustür stehen. Sie dürften mit einem Mercedes 500 vorgefahren sein. "Meine Frau dachte, es seien Patienten, die vielleicht einen Termin vereinbaren wollen und öffnete die Tür", sagt Huk.
Mit dem Tod bedroht
Schnell wurde klar, dass es sich um Kriminelle handelt. Die Männer schlugen ihrem Opfer ins Gesicht und zerrten es ins Haus. "Sie verlangten Geld, doch meine Frau sagte, dass keines im Haus sei. Sie wollten meine Frau entführen oder sogar umbringen aber zum Glück hat sie gesagt, dass ich bald nach Hause komme. Dann sperrten sie sie im WC ein." Als der Chirurg gegen 19 Uhr in der Eingangstüre stand, wunderte er sich, weil ihn der Königspudel der Familie nicht wie üblich begrüßte. Bereits nach wenigen Schritten wurde der Arzt von den Maskierten massiv attackiert.
Mit Klebeband fesselten die Täter die Hände des Chirurgen. "Die Männer waren alle an die zwei Meter groß. Einer der Englisch und einer der Albanisch sprach, durchsuchten das Haus nach Geld. Ich sagte ihnen, wo sich der Safe befindet. Der Dritte hatte die Aufgabe, mich zu bewachen."

Safe geöffnet
Nachdem die Männer einige Tausend Euro und Orden des Arztes aus dem Safe erbeutet hatten, befestigten sie noch Klebeband auf dem Mund und den Augen des Chirurgen. Dann ergriffen sie die Flucht. "Sie haben keine elektronischen Geräte wie etwa das iPhone mitgenommen, damit man sie nicht orten kann. Das waren Profis." Die Polizei selbst wollte zu den Ermittlungen am Mittwoch nichts sagen.
Kommentare