Nach Überfall in Wien versagte Fluchtauto

APA11852786 - 12032013 - WIEN - ÖSTERREICH: Vier Männer haben am Dienstag, 12. März 2013, einen Juwelier in der Wiener Innenstadt überfallen. Mit einer Pistole und einer Axt betraten die Räuber den Uhren- und Schmuckhändler. Sie zertrümmerten die Vitrinen und konnten mit der Beute flüchten. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Einen spektakulären Überfall mit Axt und Pistole gab es in der Wiener City. Ein Verdächtiger wurde gefasst.

Es deutet viel darauf hin, dass hier die "Pink Panther" am Werk waren“, sagt Polizei-Sprecherin Camelia Anssari. Dienstagmittag, es war 13.30 Uhr, stürmten vier Männer des serbischen Räuber-Netzwerkes in ein Juweliergeschäft in der Wollzeile. Während ein Mann die Angestellten mit einer Pistole in Schach hielt, schlugen die anderen mit einer Axt eine Auslagenscheibe ein und rafften den Second-Hand-Schmuck an sich. Allerdings: Bei der Auswahl ihrer Beute dürfte ihnen ein Fehler unterlaufen sein. Denn in den anderen Auslagen befand sich deutlich höherpreisige Ware.

Schlechte Tarnung

Vier Angestellte befanden sich zum Zeitpunkt des Überfalls in dem Geschäft. Die Täter trugen Hauben und bedeckten mit Schals teilweise ihr Gesicht. Doch die Tarnung war nicht gut genug. Nur zehn Minuten später wurde ein mutmaßlicher „Pink Panther“ in der nahen Marxergasse von Beamten der Sondereinheit WEGA festgenommen. Zeugen hatten eine gute Personenbeschreibung abgeliefert. Der 38-jährige Serbe, der laut Polizei zumindest einen Teil der Beute bei sich hatte, wurde überwältigt.

Die Flucht selbst war ebenso nicht optimal geplant. Die Männer verschwanden nach dem Coup zu Fuß durch einen Hausdurchgang. In der Bäckerstraße hatten sie ihren Fluchtwagen – einen roten Audi älteren Baujahres – abgestellt. Doch mit dem Wagen kamen sie nicht weit. Die Polizei fand ihn wenig später in der nahen Postgasse. Das ältere Auto dürfte auf der Flucht eingegangen sein. Der Pkw mit Wiener Kennzeichen dürfte vermutlich kurz zuvor gestohlen worden sein – zu Redaktionsschluss hatte der Besitzer den Diebstahl noch nicht gemeldet.

Aufmerksamen Passanten war die erfolgreiche Festnahme zu verdanken. „Ein Gast ist bei mir ins Kaffeehaus hereingeeilt. Er hat gesagt: ,Beim Juwelier sind Vermummte reingelaufen. Sollten wir da was tun?‘“, schildert Kaffeehausbesitzer Hans Diglas.

Als er durch die Fenster zum Juwelier blickte, war klar: Da stimmt was nicht. „Das Licht hat nicht gepasst. Und der Juwelier ist ja schon einmal überfallen worden. Da wussten wir, es ist Eile geboten und haben sofort die Polizei angerufen“, schildern Diglas und sein Sohn.

Auffällig

Auf der Flucht fielen die Männer außerdem einer Passantin auf. Sie notierte sich das Kennzeichen des Wagens, in den die Männer sprangen und eilte mit dieser Information zur Polizei.

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