Noch 74 Mal schlafen: magdas-Hotel im Endspurt

Maryam und Antonio werden im magdas-Hotel arbeiten
20 Menschen mit Fluchthintergrund finden hier eine Arbeitsstelle

Als der KURIER die Marrokanerin Maryam A. das letzte Mal traf, war die 38-Jährige frustriert. Zwölf Jahre hat es gedauert, bis sie einen positiven Asylbescheid erhielt. Seit Jahren war sie ohne eine fixe Arbeitsstelle. Wie viele Bewerbungsschreiben sie verfasst hat, weiß sie nicht mehr.

Doch nun könnte für Maryam A. endlich ein geregeltes Leben beginnen. In 74 Tagen ist Maryam A.s erster Arbeitstag. Als Servicekraft der Billigherberge "magdas". Derzeit ist das ehemaligen Pflegeheim in der Laufbergergasse noch eine Baustelle; Zimmer werden gerade ausgemalt und eingerichtet und im Garten eine Terrasse mit Grillplatz errichtet. Kommenden Valentinstag werden aber bereits Gäste in der Laufbergergasse 12 (2. Bezirk) nächtigen. Die ersten Reservierungen gibt es bereits.

Das Personal hat Hotelchef Sebastian de Vos schon großteils ausgesucht. 24 (von schlussendlich 27) Mitarbeitern wurden bereits eingestellt. 20 davon haben einen Fluchthintergrund. Zusätzlich sollen auch vier bis sechs Asylwerber eine Lehre machen können. Nach einer Sonderregelungen ist das für Flüchtlinge unter 25 Jahren möglich. Mit dem "magdas"-Hotel möchte die Caritas die Arbeitsbedingungen für diese Menschen verbessern, die sonst oft auf der Strecke bleiben. Denn selbst Personen mit einem aufrechten Asylbescheid haben es am österreichischen Arbeitsmarkt sehr schwer.

Crowdfunding

Um das Projekt zu realisieren, hat die Caritas ein Crowdfunding-Projekt gestartet. Das Ziel: 25.000 Euro. Damit werden fünf Zimmer von der Nachtischlampe bis zu den Sanitäranlagen finanziert. Mehr als vier Fünftel wurden bereits zusammengetragen - auch dank der Bawag-P.S.K., die das Projekt mit 5000 Euro unterstützt haben.

Aber nicht nur mehr Geld, auch mit Möbeln kann man das soziale Hotelprojekt unterstützen - besonders gefragt sind derzeit Hocker. Die können am besten am 13. und 14. Dezember abgegeben werden. Da findet nämlich ein flow-Markt in dem künftigen Hotel statt.

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