Neue Pläne und Gerüchte um Glöckchenstimme

Am Freitag wurde Häupl am Podium nicht müde zu betonen, noch immer "das nötige Feuer, ohne das es nicht geht" zu verspüren.

Als wollte er Spekulationen um seine Zukunft bereits im Keim ersticken, setzte Bürgermeister Michael Häupl (SP) am Ende seiner einstündigen Rede am Donnerstag in Rust, wohl ein bewusst launisches Signal in Richtung Journalisten und Partei: "Ich entschuldige mich, dass meine Stimme wegen einer Halsentzündung nicht glöckchenrein ist. Freundschaft!"

Immerhin wollten zuletzt Gerüchte nicht verstummen, wonach sich Häupl rascher als gedacht von der Parteispitze zurückziehen könnte. Sozialminister Rudolf Hundstorfer, so die Fama, könnte ihn beerben. Bei der Klubklausur sorgte das Thema für leicht entnervte Kommentare (wahlweise "Irr-" und "Unsinn") abgetan. Die einen bezichtigen das Umfeld rund um Kanzler Werner Faymann, das Thema zu lancieren. "Hier will einer einen möglichen Kanzlerkandidaten nach Wien wegloben", so ein Funktionär. Andere machen die Bezirke Favoriten, Simmering und Floridsdorf für das Störfeuer verantwortlich. Dort, wo auch die FPÖ stark ist, sind Vorbehalte gegenüber grüner Pickerl- und roter Integrationspolitik größer. "Wie auch immer", sagt ein Funktionär, "wenn schon Wechsel, dann nicht vor der nächsten Wahl im Bund. Alles andere wäre ja völlig widersinnig."

Und Häupl selbst? Der ließ sich stets ein Fenster offen: So lange es Gesundheit und Partei zulassen, wolle er weiterregieren. Am Freitag wurde er am Podium nicht müde zu betonen, noch immer "das nötige Feuer, ohne das es nicht geht" zu verspüren. Glöckchenstimme hin, Glöckchenstimme her.

Am Freitag stellte Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch überdies neue Schulen für Wien in Aussicht. "Bis 2022 werden 18 neue Ganztagsschulen und 11 Kindergärten geschaffen." Die Kosten von 700 Millionen Euro sollen in Zusammenarbeit mit privaten Investoren gestemmt werden – etwa indem Schulen nur gemietet oder geleast werden. "Konkret sollen so bis zum Jahr 2022 insgesamt elf neue Volksschulen, drei Hauptschulen und vier Sonderpädagogische Zentren entstehen."

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

Kommentare