Mit Blechrad und Frühstück-Burger: Neue Geschäfte im Anrollen

Mit Blechrad und Frühstück-Burger: Neue Geschäfte im Anrollen
Die Straße zwischen Naschmarkt und Karlsplatz zieht Unternehmer mit kreativen Ideen an.

Verdutzt bleiben dieser Tage immer wieder Passanten vor dem Schaufenster des "Palmeri" in der Operngasse 23 stehen. Denn dort steht ein Gefährt, das aussieht, als würde der Blechmann aus "Der Zauberer von Oz" in der nächsten Minute damit davonradeln.

Mit Blechrad und Frühstück-Burger: Neue Geschäfte im Anrollen
Das mit Aluminium veredelte Waffenrad "Steyr Strömer" ist eines von 200 ungewöhnlichen Fahrrädern und Visualisierungen, die der Radliebhaber Markus Böhm mit kleinem Team in den vergangenen drei Jahren zusammengetragen hat – für eine Ausstellung, die anlässlich des 200. Geburtstags des Fahrrads kommenden Herbst stattfinden wird.
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Einen Vorgeschmack bekommt man in der Operngasse ab sofort. Neben Postern und Lampenschirmen mit historischen Rad-Motiven gibt es auch Zebra-Kinderfahrradhelme oder die Sportler-"Power Box" inklusive selbst kreiertem Tonikum.

Genau vis-a-vis des "Palmeri" befindet sich übrigens das "Radlager", jener Concept-Store mit dem Böhm seit zehn Jahren beweist, dass Rad-Shop und Retro-Café die ideale Kombination sind.

Figar im Freihaus

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Eine ideale Kombination in puncto Zusammenarbeit sind wohl David Figar und Ergün Erdogan. 2013 hat sich der Werber Figar den Traum vom eigenen Lokal erfüllt. Drei Jahre später eröffnet er mit seinem Partner Erdogan bereits den fünfte Betrieb. Im neuen, hippen "Figar" mit den bunten Flaschenhalslampen und dem großen Wandgemälde liegt der Fokus einmal mehr auf hochwertig-gemütlichem Abendessen und ausgiebigem Frühstücksangebot. Wie dem "Breakfast Burger" (mit Spiegeleiern, Avocado, Rucola und Speck oder Feta um 8,50€) oder dem "Working Class Hero" (mit Mini-Käsekrainer, Champignons, Baked Beans, Spiegelei und Baby-Blattspinat um 9,50€).

Weil für Figar und Erdogan in dem Grätzel großes Potenzial sehen, steht im Jänner eine Tür weiter die nächste Lokaleröffnung an. Diesmal soll sich alles um asiatische Bao-Burgern drehen, einer Trendspeise, die es in Wien noch kaum gibt.

Einer anderen Trendspeise, nämlich dem Hot Dog, hat sich wiederum Leonie Mayer-Rieckh im Lokal Hildegard Wurst angenommen. Anfangs verkaufte sie die klassischen, Bio-Rind- oder Tofuwürstchen im Brötchen nur in ihrem knallroten Wurstmobil. Als sie sesshaft werden wollte, wählte sie ebenfalls die Operngasse.

Flanierer erwünscht

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Eine Sache wünscht sich Mayer-Rieckh – und mit ihr andere Unternehmer im mittleren Teil der Gasse – aber doch: mehr Laufkundschaft. Denn obwohl durchgehend Autos durch die Gasse brausen und Radfahrer durch die Straße sausen, obwohl sich der Straßenzug im lebhaften Dreieck Karlsplatz-Naschmarkt-Technische Universität befindet und zuletzt immer mehr hippe Lokale, wie die "Swing Kitchen" mit ihren veganen Burgern oder das charmante Café Nest dazukamen, würden die wichtigen Flanierer noch ausbleiben.
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"Vielleicht", meint Michaela Bauer, die in ihrem Interior-Design-Laden ausgesuchte Möbeln ab den 50er Jahren anbietet, "würde es helfen, wenn die leer stehenden Erdgeschoßlokale nicht so lange ungenützt bleiben." Diesem Problem versucht man sich in der Bezirksvorstehung anzunehmen: Auf der Homepage gibt es eine Plattform, auf der leere Lokale gemeldet werden können, um sie schneller zu vermitteln.

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