Mehr Polizei nach Auseinandersetzungen am Westbahnhof

Westbahnhof
Die Festnahmezahlen an dem "beliebtem Treffpunkt für afghanische Jugendliche" sind laut Polizei im Steigen begriffen.

Erst am Dienstag ist es am Wiener Westbahnhof zu einer Massenschlägerei zwischen mehr als zehn Personen gekommen. Die Polizei verstärkt nach Konflikten am Bahnhof daher die dortige Streifentätigkeit. "Der Hauptgrund, warum wir dort einschreiten müssen, sind Streitereien unter männlichen, jugendlichen Afghanen", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger am Freitag.

Diese hätten den Bahnhof als Treffpunkt auserkoren, wo auch Alkohol konsumiert und das verfügbare WLAN genutzt wird. Immer wieder kommt es dann zu Auseinandersetzungen und Körperverletzungen untereinander, sagte Eidenberger. "Das sind definitiv Integrationsprobleme, die die Polizei nicht lösen kann", konstatierte der Sprecher. "Die Hintergründe sind weniger kriminalpolizeilicher, sondern eher ethnischer und alkoholbedingter Natur", berichtete Eidenberger. "Der Bahnhof ist ein Anziehungspunkt für Kriminelle, Obdachlose und Leute, die WLAN wollen."

"Respektloses Verhalten"

Gestiegen sind am Westbahnhof die Festnahmezahlen. "Mit Abstand die meisten erfolgen wegen Verwaltungsdelikten wie die Verweigerung der Ausweisleistung oder aggressives Verhalten", sagte Eidenberger. Außerdem würden die afghanischen Jugendlichen "ein respektloses Verhalten gegenüber der Polizei" an den Tag legen. Wegen etwaiger Bandenkriminalität ermittelt nun auch das Landeskriminalamt Wien, im Einsatz ist auch das Referat für Minderheitenkontakte.

Bei den ÖBB sei man sich dessen bewusst, dass "der Westbahnhof wie auch andere Anlagen in Wien Hotspots sind", sagte Bahnsprecher Bernhard Rieder. Er verwies darauf, dass am Bahnhof immer "vier Sicherheitsteams und ab 17.00 Uhr auch ein Hundeführer im Einsatz sind". Der Einsatz der Securitys erfolge "in sehr enger Absprache mit der Polizei". Bodycams, mit denen ÖBB-Securitys seit Anfang Dezember auf den Hauptbahnhöfen in Wien und Graz ausgestattet sind, seien vorerst für den Westbahnhof nicht geplant.

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