Lesetest neu: Künftig werden nur mehr Volksschüler überprüft

Der Lesetest in Wien wird nur mehr in den Volksschulen durchgeführt (Symbolfoto).
AHS und Mittelschulen nicht mehr betroffen.

Der "Wiener Lesetest" wird neu organisiert. Statt des Bundesinstituts für Bildungsforschung (Bifie) wird die Untersuchung von Ex-Bifie-Chef Günter Haider durchgeführt. Dieser erarbeitete mit seinem Team von der Uni Salzburg den neuen Test.

Der Hintergrund: Nach der Datenleck-Affäre hatte der Stadtschulrat im Februar die Kooperation mit dem Bifie eingestellt. Haider seinerseits hatte seinen Posten als Bifie-Chef wenig später verloren, auf seine Expertise will Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl jedoch nicht verzichten.

Getestet werden zwischen 22. und 29. April 2015 nur mehr die knapp 16.000 Schüler der 4. Volksschulklassen und nicht wie bisher auch die Viertklässler in den AHS und Mittelschulen. Mit den Bildungsstandards und dem PISA Test gebe es ohnehin Erhebungen für diese Altersstufe, betont Haider: "Für das Monitoring braucht man nicht mehr."

Den genauen Termin für den 40-minütigen Lesetest können sich die Schulen selbst aussuchen. Zusätzlich gibt es im Jänner einen freiwilligen Vortest, bei dem sich die Schüler mit dem Prüfungsprozedere vertraut machen können.

Neu ist auch, dass die Lehrer die Tests anhand einer Schablone selbst auswerten. Bisher mussten die Fragebögen dafür an das Bifie in Salzburg zurückgeschickt werden. Künftig wissen die Lehrer also sofort, welche Schüler welche Lernprobleme haben und können umgehend mit der Förderung beginnen. Der Stadtschulrat erhält lediglich die anonymisierten Schul-Ergebnisse und erstellt daraus ein Wien-weites Resultat, das mit den bisherigen vergleichbar sein soll.

Aufgrund der Entwicklungskosten kostet der neue Lesetest mit 90.000 Euro ungefähr gleich viel wie der alte. In den kommenden Jahren soll er aber deutlich günstiger werden.

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