"Laternen-Airbags" für mehr Aufmerksamkeit im Verkehr

Gepolsterte Laternen gegen Fußgängerunfälle
Durch Handys und Tablets werden Fußgänger immer öfter abgelenkt. Das KFV reagiert mit auffälliger Aktion.

Unter dem Motto "Schau auf dich und nicht aufs Handy!" startete das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) heute Vormittag am Wiener Graben eine Kampagne gegen Ablenkungen im Straßenverkehr.

Zu diesem Anlass wurden an Laternenmasten Airbags mit dem Slogan "ob das nächste Auto auch so gut gepolstert ist?" angebracht. Außerdem spielte das Volksmusik-Trio "Dezwa", das die Aufmerksamkeit der Fußgänger auf ihre Umgebung lenken sollte. Denn Ablenkung ist seit Jahren die häufigste Unfallursache im Straßenverkehr. Die Aktion richtet sich insbesondere an Fußgänger: Bei ihnen sind 45 Prozent aller Unfälle auf Unachtsamkeiten zurückzuführen – der höchste Wert unter allen Verkehrsteilnehmern.

Das KFV hat in Österreich mehr als 7000 Fußgänger beobachtet und ist zu dem Ergebnis gelangt, dass 36 Prozent beim Queren von Straßen abgelenkt waren, Tendenz steigend. Hauptgründe für Unaufmerksamkeiten waren Tratschen, Handy-Benutzung und Musikhören.

KFV: "Grund zur Sorge"

Insgesamt gab es vergangenes Jahr 4226 Unfälle mit Fußgängern, davon 1560 wegen Ablenkung. 16 Personen kamen dabei ums Leben. Für den Geschäftsführer des KFV, Othmar Thann, ein Grund zur Sorge: "Wenn der Trend so weitergeht, haben wir in den kommenden Jahren ein Problem mit dem Vertrauensgrundsatz." Vor allem in Begegnungszonen sei Blickkontakt zwischen Fußgängern und Fahrzeuglenkern wichtig.

Die Bundesländer schnitten unterschiedlich ab: Während die Niederösterreicher (42 Prozent) am häufigsten abgelenkt waren, waren es in Tirol und im Burgenland nur 15 Prozent. Der KFV plant im Zuge dieser Aktion Tour- stopps in ganz Österreich.

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