Kurden-Demo am Wiener Ring gegen den IS

 
300 Menschen kritisierten Untätigkeit des Westens - Kundgebungen auch in Graz, Bregenz und Innsbruck.

Rund 300 Menschen haben am Montagabend in Wien gegen den Vormarsch der Terrormiliz "Islamischer Staat" in der syrisch-kurdischen Stadt Kobane demonstriert. Die Protestveranstaltung verlief "absolut friedlich", sagte Polizei-Pressesprecher Paul Eidenberger am späten Abend. Kurz vor Mitternacht habe sich die Demonstration vor dem Parlament aufgelöst, der Ring sei wieder freigegeben worden.

Gegen 21.00 Uhr hatten sich etwa 300 Personen vor dem Parlament zu einer spontanen Kundgebung versammelt. Bei den Demonstranten habe es sich um Sympathisanten der in der nordsyrischen Grenzstadt Kobane kämpfenden Kurden gehandelt, hieß vonseiten der Pressestelle der Bundespolizeidirektion Wien.

Protest "gegen Untätigkeit des Westens"

Sie protestierten laut Polizei "'gegen die Untätigkeit des Westens'" und die Angriffe des "Islamischen Staats" (IS) gegen Kobane. "STOP ISIS - FREE KOBANE" sei auf Transparenten zu sehen gewesen. Kobane, das auch Ayn al-Arab genannt wird und direkt an der türkischen Grenze liegt, ist seit mehr als zwei Wochen Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen der IS-Miliz und den Kurden.

Bilder der Demonstration in Wien:

Kurden-Demo am Wiener Ring gegen den IS

IS - DEMONSTRATION VOR DEM WIENER PARLAMENT
Kurden-Demo am Wiener Ring gegen den IS

IS - DEMONSTRATION VOR DEM WIENER PARLAMENT
Kurden-Demo am Wiener Ring gegen den IS

IS - DEMONSTRATION VOR DEM WIENER PARLAMENT
Kurden-Demo am Wiener Ring gegen den IS

IS - DEMONSTRATION VOR DEM WIENER PARLAMENT
Kurden-Demo am Wiener Ring gegen den IS

IS - DEMONSTRATION VOR DEM WIENER PARLAMENT
Kurden-Demo am Wiener Ring gegen den IS

IS - DEMONSTRATION VOR DEM WIENER PARLAMENT
Kurden-Demo am Wiener Ring gegen den IS

IS - DEMONSTRATION VOR DEM WIENER PARLAMENT
Kurden-Demo am Wiener Ring gegen den IS

IS - DEMONSTRATION VOR DEM WIENER PARLAMENT
Kurden-Demo am Wiener Ring gegen den IS

IS - DEMONSTRATION VOR DEM WIENER PARLAMENT
Kurden-Demo am Wiener Ring gegen den IS

IS - DEMONSTRATION VOR DEM WIENER PARLAMENT

Die Sympathisanten der kurdischen Kämpfer forderten während der Kundgebung laut Polizei eine Aussprache mit Nationalratsabgeordneten. Wie auf bei Twitter veröffentlichten Bildern zu sehen war, kam es in der Folge zu Gesprächen zwischen ihnen und SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder sowie der Grünen Nationalratsabgeordneten Berivan Aslan. Über die Gesprächsinhalte wurden zunächst keine Details bekannt.

Den Behörden zufolge sei der Auslöser der Protestveranstaltung in Wien ein "Aufruf auf Twitter" gewesen, "dem auch Kurden in Hamburg, Berlin und anderen europäischen Städten gefolgt sein dürften". Auf Twitter waren Bilder von Demonstrationen in der Schweiz und in den Niederlanden gegen IS und zur Solidarisierung mit Kobane zu sehen. Weiteren Twitter-Einträgen zufolge fanden auch in Paris, London, Bern, Stockholm, Den Haag, Berlin, Ankara und Istanbul Proteste statt.

Parlament in Den Haag erstürmt

Im niederländischen Den Haag erstürmten Berichten zufolge dutzende Kurden das Parlament um gegen IS zu protestieren. Rund 100 Menschen besetzten den Hauptsaal des Gebäudes und hielten Transparente mit Aufschriften wie "Stop Kobani" in die Höhe. "Die Situation in Kobane gerät außer Kontrolle. IS hat die Stadt erstürmt und viele Zivilisten wurden ermordet. Wir wollen, dass der Westen mehr dafür tut, damit diese Situation in Syrien beendet wird", sagte einer der Demonstranten der Nachrichtenagentur Reuters.

Auch in Bregenz, Innsbruck und Graz sind am Montagabend Dutzende Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen den Vormarsch des IS in Kobane zu demonstrieren. In Bregenz wurden kurze Zeit vor der Demo die Glastür und zwei Fenster des türkischen Generalkonsulats mit Steinwürfen beschädigt, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Rund 50 Menschen beteiligten sich an der Kundgebung in Bregenz, die sich über die Arlbergstraße in Richtung Innenstadt bewegte, informierte die Landespolizeidirektion Vorarlberg. Die unangemeldete Demonstration endete um 02.30 Uhr am Kornmarktplatz. In Innsbruck gingen gegen 23.50 Uhr etwa 70 Personen auf die Straße und blockierten die Grassmayrkreuzung. Diese Kundgebung dauerte 15 Minuten, hieß es von der Landespolizeidirektion Tirol.

Ebenfalls friedlich verlief eine unangemeldete Kurden-Demonstration in Graz, wie ein Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark der APA am Montag in der Früh auf Anfage mitteilte.

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