Tausende demonstrierten für Cannabis-Legalisierung

Musiker Hans Söllner unterstützte den Hanf Wandertag.
12.000 Teilnehmer des Hanf Wandertags zogen durch die Stadt. Mehr als 20 Anzeigen.

Die Natur darf man einfach nicht verbieten“, sagt Sandra. Ihre Freundin Ricarda nickt und ergänzt: „Cannabis ist auch aus medizinischer Sicht wichtig.“ Die beiden Mädels aus dem Mühlviertel sind mit ihrer Meinung nicht alleine. 12.000 strömten Samstagmittag zum Wiener Westbahnhof zum Hanf Wandertag 2015. Sie schwenkten Fahnen mit der Aufschrift „Legalize!“. Ihre Forderung: Die Freigabe von Cannabis in der Medizin und als Genussmittel.

Unterstützung bekamen sie unter anderem vom bayrischen Musiker Hans Söllner, der für Festivalstimmung sorgte, bevor sich der Demozug mit eineinhalbstündiger Verspätung über den Gürtel, in Richtung Heldenplatz in Bewegung setzte.

Hanf als Medizin

Tausende demonstrierten für Cannabis-Legalisierung
Hanf Wandertag 2015, Wien, Cannabis, Legalisierung
„Wir sind hier, damit Cannabis endlich für Patienten freigegeben wird. Die können nicht mehr warten“, erklärt Wilhelm Wallner, Gründer des „Cannabis Social Club“in Salzburg. Der Verein will Blüten zum Selbstkostenpreis kontrolliert weitergeben. Gerade Schmerzpatienten könnten so etwa von Morphium loskommen, argumentiert Wallner. Ähnlich sieht das Demonstrant Markus. „Wenn man es so sieht ist Bier genauso eine Droge, ebenso wie Kaffee und Zigaretten“, meint er.

Auch die geplante Änderung im Suchtmittelgesetz sorgte wohl für den rekordverdächtigen Andrang. So würde Cannabis nicht nur mit Heroin gleichgesetzt, Konsumenten würden als Zeugen und nicht mehr als Beschuldigte gelten. Damit würden sie der Wahrheitspflicht unterliegen und müssten sie ihre Dealer verraten. „Es ist unglaublich, was da im Moment passiert“, schüttelt etwa Wallner den Kopf.
Manche Teilnehmer beließen es allerdings nicht beim Demonstrieren. Laut Polizei gab es mehr als 20 Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz.

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