Konkurrenz für Amazon & Co: Wiener Handel startet Shoppingplattform

Immer mehr Menschen kaufen online.
Die Plattform wien.shöpping.at soll 2018 online gehen.

Egal ob Stilettos, ein Smartphone oder eine Stereoanlage benötigt werden. Der Konsument kauft immer mehr Produkte von der Couch aus. Allein in Wien fließen laut einer aktuellen Umfrage jährlich 600 Millionen Euro in den Online-Handel. Tendenz stark steigend. Dem heimischen Handel entgeht dadurch viel Geld, denn die meisten Websites, auf denen bestellt wird, haben ihren Sitz im Ausland. Das soll sich nun ändern.

Wirtschaftsagentur Wien und Wirtschaftskammer Wien haben die Basis für eine gemeinsame Shopping Plattform der Wiener Händler geschaffen. 2018 soll wien.shöpping.at starten. Betrieben von der Österreichischen Post.

Kräfte bündeln

Konkurrenz für Amazon & Co: Wiener Handel startet Shoppingplattform
Medientermin anl. der Pr?§sentation der ¸ÄûErsten Shopping Plattform für Wiener¸Äú mit Rainer Trefelik, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien, Renate Brauner, Wirtschafts- udn Finanzstadtr?§tin und Georg Pölzl, Generaldirektor der ?ñsterreichischen Post AG.
Denn nur zusammen, darin sind sich Wirtschaftskammer, -agentur und Post einig, könnte man den großen Onlineseiten Konkurrenz machen.

„Ich habe selbst ein halbes Jahr an unserem Webshop gearbeitet", erzählt Rainer Trefelik, Handelsobmann in der Wirtschaftskammer Wien. "Als er dann endlich fertig war, stand uns das schwierigste noch bevor: für den notwendigen Traffic, den Kundenverkehr zu sorgen."

Georg Pölzl, Generaldirektor der Österreichischen Post AG, ergänzt: "Jeder hat im Schnitt nur drei, vier Seiten, auf denen er regelmäßig bestellt."Da macht es wenig Sinn, wenn jeder Unternehmer für sich alleine arbeitet.

Die Plattform ist als Erweiterung von shöpping.at zu sehen, die im April von der Post gelauncht wurde. Rund 200 österreichische Unternehmern bieten hier derzeit eine Million Produkte an. Bis Mitte 2018 sollen es 2000 Unternehmen sein.

Shop locally

Der Wien-Ableger dürfte kein Einzelfall bleiben. Die Post AG ist bereits mit anderen Regionen in Gesprächen. Denn "Shop locally" ist nach "Online einkaufen" derzeit wohl der zweite große Trend.

Aktuell sind 70 Prozent der Wiener Unternehmen „internaffin“. Das kann aber auch heißen, dass sie einfach nur über eine Website verfügen. Von einem Webshop sind viele Unternehmen noch weit entfernt.

Um auch die kleinen Unternehmen ins Boot zu holen, kündigte Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner (SPÖ) eine Förderung an. Die ersten 150 Firmen, die sich bei der Wirtschaftsagentur melden, erhalten eine Unterstützung in der Höhe von 1000 Euro. Einreichungen sind ab 1. November möglich.

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