Kein Plan B wegen Alpine-Crash

APA13374466-2 - 25062013 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT CI - THEMENBILD - Illustration zum Thema Verkehr / Stau / Baustelle. Verkehrsschilder zeigen Bauarbeiten an einer Straße in Wien am Montag, 24. Juni 2013, an. Zu Ferienbeginn ist vermehrt mit Verkehrsbehinderungen und Staus zu rechnen. APA-FOTO: HERBERT PFARRHOFER
In Wien geht der Baustellensommer so richtig los, auch wenn manche Arbeiten gestoppt wurden.

Die Alpine-Pleite sorgt auch bei dem, ab Freitag beginnenden Wiener Baustellensommer, für Probleme. Neben der bereits kolportierten Arbeitsniederlegung an der Gürtelbrücke (die Arbeiten dürften jetzt auf 2014 verschoben werden) wird die geplante Teil-Sanierung der rechten Wienzeile gleich gar nicht in Angriff genommen. „Trotzdem haben wir in der Causa Alpine noch Glück gehabt“, erklärt Bernhard Engleder, Chef der MA 28 (Straßenbau), „die wenigen Baulose des insolventen Unternehmens befinden sich in Nebengassen. Der Rest der Sommerbaustellen startet nach Plan.“

Ob die budgetierten Kosten von 121 Millionen Euro für 13.815 Wiener Sommerbaustellen halten, bleibt dennoch fraglich. Die Alpine galt in der Branche als Billiganbieter. Ob andere Konzerne – zum identen Preis – die Baulose übernehmen, wird bezweifelt. Wiens Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou argumentiert in diese Richtung: „Bei einem so großen Konkurs sind natürlich auch Folgen für die öffentliche Hand nicht auszuschließen.“

Noch vor zwei Wochen erklärte die Grüne Vizebürgermeisterin das Bauprojekt Gürtelbrücke zur Chefsache: „Jeder Aufschub wäre verantwortungslos. Denn das Bauwerk muss nach 40 Jahren höchster Belastung aus Sicherheitsgründen saniert werden.“ Nach dem Alpine-Desaster haben Wiens Verkehrsplaner jedoch keine Alternativ-Strategie parat. Vorerst ruhen die Arbeiten, Lösungen sollen bis Anfang kommender Woche ausgearbeitet werden.

Starke Nerven

Wer ab morgen in Wien mit dem Auto unterwegs ist, braucht bis Ende August so oder so starke Nerven. 378 der knapp 14.000 Baustellen gelten als „massiv verkehrsbehindernd“. Der Startschuss fällt Freitag auf der Währinger Straße (Gleisbauarbeiten bis zum Schottentor) sowie am Hernalser - und Währinger Gürtel (Wasserrohre, Betonfeldsanierungen).

Kein Plan B wegen Alpine-Crash
Weitere Stau-Hotspots sind die Burggasse, das Kreuzungsplateau Linzer-/ Hütteldorfer Straße, der Wallensteinplatz und vor allem die Region um den Hauptbahnhof. Die Arbeiten an den Verkehrsadern rund um das Prestige-Projekt gehen im Sommer ins Finale.

Obwohl laut Verkehrsstadträtin Vassilakou „das Verkehrsaufkommen in den Ferienmonaten um 20 Prozent niedriger ist“, wird es in der Region zu massiven Verkehrsbehinderungen kommen. ARBÖ-Verkehrsexperte Matthias Eigl kennt die Problematik: „Der Verkehr kollabiert dort regelmäßig. Wir hoffen, dass das Umleitungs-Chaos nach dieser Saison ein Ende hat.“ Zwar war Alpine auf Baustellen um den Hauptbahnhof involviert, doch übernehmen diese Arbeiten jetzt die Mitglieder des dort tätigen Firmen-Konsortiums.

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