KAV-Chef: Keine mangelhafte Versorgung von Schwangeren

Janßen: „Beide Fälle sind sehr tragisch, ein Fehlverhalten der Ärzte liegt aber nicht vor“
Udo Janßen weist die massive Kritik von AKH-Gynäkologen Peter Husslein an der Behandlung von Patientinnen im Wilhelminenspital zurück.

Wilhelminenspital.Empört reagiert man im Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) auf die Vorwürfe aus dem Wiener AKH. In einem Brief an den KAV hatte der dortige Chef der Gynäkologie, Peter Husslein, die mangelhafte Versorgung von zwei Schwangeren auf der Notfall-Ambulanz des Wilhelminenspitals kritisiert. Denn nur kurz nach deren Besuch dort mussten die Frauen mit einer lebensbedrohlichen Blutung bzw. nach einer Fehlgeburt im AKH notversorgt werden (der KURIER berichtete).

"Beide Fälle sind sehr tragisch, ein Fehlverhalten der Ärzte im Wilhelminenspital liegt aber nicht vor", betont KAV-Generaldirektor Udo Janßen. Die Untersuchung in der Ambulanz hätte keine Auffälligkeiten gezeigt. Man habe den Frauen trotzdem angeboten, auf der Gynäkologie-Abteilung zu bleiben. Die Patientinnen hätten aber eine weitere Betreuung durch ihre eigenen Frauenärzte gewünscht.

Janßen bestreitet auch, dass es einen Mangel an Gynäkologen gebe und deshalb mehr Frauen vom AKH übernommen werden müssten. "Genau das Gegenteil ist der Fall: Vor wenigen Monaten wurde in Abstimmung mit Husslein vereinbart, dass der KAV dabei helfen soll, das AKH zu entlasten. Dort finden pro Jahr 2800 Geburten statt, es gibt aber nur Kapazitäten für 2500." Umso unverständlicher ist für Janßen Hussleins Kritik: "Dadurch wird den Frauen signalisiert, dass sie in den KAV-Spitälern schlecht versorgt werden. Mit dem Resultat, dass noch mehr ins AKH gehen."

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