Islam-Kindergärten: Studie wird erst nach Wahl veröffentlicht

Die Studie zu Wiener Islam-Kindergärten wurde viel diskutiert.
Der Abschlussbericht müsse noch mit dem wissenschaftlichen Beirat abgestimmt werden.

Die Studie zu Wiener Islam-Kindergärten verzögert sich und wird erst nach der Nationalratswahl vorliegen. Demnach ist mit dem Abschlussbericht "nicht vor Ende Oktober" zu rechnen, wie aus einem der APA vorliegenden, an das Magistrat adressierten Schreiben hervorgeht. Dieses stammt von Vertretern der Uni Wien und des FH Campus Wien, die mit der Untersuchung betraut wurden. Laut Schreiben müsse die "Abschlussberichterstattung" noch mit dem wissenschaftlichen Beirat abgestimmt werden.

Eigentlich hätte die Studie schon Anfang Oktober – und damit vor dem Wahltermin am 15. Oktober – vorgestellt werden sollen.

Nach einer vorangegangenen, wesentlich weniger umfangreichen Studie zu Wiener Islam-Kindergärten gab es heftige Kritik an deren Autor, dem Religionspädagogen Ednan Aslan. Sie zeigte mutmaßliche Fehlentwicklungen in islamischen Einrichtungen auf, die Wissenschaftlichkeit der Erhebung wurde allerdings angezweifelt. Nach ersten Ergebnissen einer Vorstudie hatten sich Stadt und Integrationsministerium darauf geeinigt, eine umfangreiche Untersuchung in Auftrag zu geben. Aslan ist Teil des sechsköpfigen Forscherteams.

Daran änderte sich auch nichts, als im Sommer Vorwürfe laut wurden, das Integrationsministerium habe in Aslans erster Arbeit korrigierend eingegriffen bzw. die Ergebnisse so zugespitzt, dass sie für die ÖVP politisch besser zu verwerten seien.

Qualität

Im Büro von Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ), der in der Vorwoche noch von Anfang Oktober als Präsentationstermin der Studie gesprochen hatte, nimmt man die Entscheidung zur Kenntnis. "Wenn es den Forschern darum geht, die wissenschaftliche Qualität sicher zu stellen, ist das zu akzeptieren."

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