In Wien fehlen 4000 Bäume: Stadt fördert Neupflanzungen

Kranke oder alte Bäume werden gefällt.
Die Bezirke hinken bei Baumpflanzungen hinter dem Soll hinterher. Das soll sich bis 2019 ändern.

Die Wiener Naturwacht schlägt Alarm: In der Stadt fehlen etwa 4000 Ersatzpflanzungen. Das betrifft Bäume, die entweder alt oder in schlechtem Zustand waren und deshalb im öffentlichen Raum gefällt wurden. Der Grund für den Rückstau: den Bezirken fehlt das Geld. Das Rathaus schnürte deshalb ein Förderpaket über rund 2,8 Millionen Euro, um das Soll in den beiden kommenden Jahren zu erfüllen.

Allein in der Inneren Stadt müssten ob aller Fällungen seit 2010 noch 204 Bäume neu ausgepflanzt werden. Das Problem sei aber, dass ein Baum zwischen 700 und 1500 Euro koste, sagt ein Sprecher von Bezirkschef Markus Figl (ÖVP). „Mit rund vier Millionen Euro Jahresbudget muss der Bezirk aber auch Schulen und kaputte Straßen sanieren, Schnee räumen oder Parks begrünen. Unser Budget ist zu etwa 95 Prozent fix gebunden. Deshalb brauchen wir für alle größeren Investitionen die Unterstützung der Stadt.“

Finanzspritze

Die gebe es jetzt, erklärt Richard Weisgram, Chef der MA42 – die im Auftrag der Bezirke die Bäume neu setzt. Mit Hilfe des Fördertopfs über 2,8 Millionen Euro werde jede notwendige Baumneupflanzung vom Rathaus zu 40 bis 80 Prozent subventioniert. Je mehr Bäume auf einmal neu ausgesetzt werden, desto höher die Förderung. Die Nachfrage seitens der Bezirke sei groß.

Allerdings relativiert der Stadtgartendirektor die relativ reißerische Darstellung der Naturwacht. So handle es sich lediglich um 4000 Bäume in ganz Wien – „insgesamt sind wir für 450.000 Bäume an Straßen und in Parks zuständig“, sagt Weisgram. Die Bäume, die Bauprojekten zum Opfer fielen, scheinen in der Statistik übrigens nicht auf – sie zu ersetzen, ist nicht Sache der Behörde, sondern des jeweiligen Bauwerbers.

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