Imbiss auf Englisch: Cornwall Pasty Pirates

Cornwall Pasty Pirates in der Zollergasse
G'schmackig und nachhaltig: Ein britisches Bistro in der Zollergasse räumt mit den Vorurteilen über englisches Essen auf

Der Duft der warmen, gefüllten Teigtaschen begrüßt Eintretende des kleinen Bistros in der Zollergasse 2. Ein paar Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein; viele Gäste nehmen sich den Snack aber auch für unterwegs mit. „Was gibt es schon für den schnellen Hunger in Wien - wenn es weder Kebab noch Käsekrainer sein soll?“, fragt Lokalbesitzerin Nicole Schuster. Gesunde Alternativen jedenfalls recht wenig. Das soll mit den „Cornwall Pasty Pirates“ anders werden. Gemeinsam mit ihrem Partner Tristan St. James eröffnete sie in Wien-Neubau ein britisches Bistro inklusive kleinem Supermarkt, wo typisch englische Produkte wie „PG Tips“-Tee, Porridge oder Pimms zum Verkauf angeboten werden.

Während englisches Essen lange Zeit als zerkocht oder langweilig galt, beweisen viele Gastronomen in Wien derzeit das Gegenteil. Nur ein paar Seitengasse weiter, in der Zieglergasse 42, eröffnete vor wenigen Tagen das britische Gastro-Pub "Brickmakers". Das Café "Little Britain" in der Leopoldstadt gilt seit Monaten als Frühstückstipp und das "Lane & Merriman's" in der Lange Gasse ist streng genommen zwar irisch und nicht englisch, ist aber trotzdem mittags, nachmittags wie abends gut besucht. Nicole Schuster, selbst halbe Schottin, und der Engländer Tristan St. James wollen den Image-Wechsel mit ihrem Bistro in Wien weiter vorantreiben.

Essen der Minenarbeiter

Imbiss auf Englisch: Cornwall Pasty Pirates
Nicole Schuster und ihr Lebensgefährte eröffnen ein Deli in der Zollergasse 2 im englischen Stil. Es werden typische englische Lebensmittel wie auch die für Cornwall typischen Pasty angeboten. Wien, 27.02.2015

Ursprünglich wurden Pasties für Minenarbeiter erfunden. Die schwere Arbeit machte hungrig, doch mit den dreckigen Händen konnte man Essen kaum angreifen. Die Pasties konnten die Arbeiter an der Kruste ("cripping") anfassen und diese am Schluss einfach wegschmeißen. Außerdem blieb die Füllung lange warm. Manchmal gab es sogar eine Trennwand mitten in der Teigtasche, die die pikante Hauptspeise von der süßen Nachtisch-Füllung trennte.

Im "Pasty Pirates" sind die Teigtaschen nicht nur - wie es traditionell üblich war - mit Faschiertem, Erdäpfeln und Rüben gefüllt, sondern mit „Steak & Ale“, „Chicken-Chorizo“ oder „Süßkartoffel & Spinat". Selbst Veganer dürfen bei der "Spicey"-Variante zugreifen.

Hergestellt werden die Teigtaschen vom TV-Koch James Strawbridge in Cornwall.

Lieferservice geplant

Damit auch all jene zu den Pasties kommen, die nicht von Zuhause oder der Arbeit wegkönnen, startet in rund zwei Wochen ein Lieferservice. Anfangs nur im 7. Bezirk; eine Ausweitung ist aber jedenfalls geplant.

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