"Identitäre" stören erneut - diesmal beim Burgtheater

Identitäre gelangten diesmal nicht ins Theater (Symbolbild).
Rechtsextreme Aktivisten protestierten erneut gegen "Die Schutzbefohlenen".

Die rechtsextreme "Identitäre Bewegung" hat am Mittwoch wieder gegen eine Aufführung der "Schutzbefohlenen" durch Flüchtlinge protestiert. Diesmal enthüllten sie am Dach des Burgtheaters ein Transparent mit der Aufschrift "Heuchler" und warfen Flugblätter ab. Laut Burgtheater-Sprecherin handelte es sich um fünf Personen. Ins Theater gelangten sie nicht. Die Vorstellung selbst verlief ungestört.

Den Ehrenschutz über die Aufführung hatte laut Burgtheater Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) übernommen. Von den "Identitären" wurde sie auf deren Homepage dafür angegriffen, weil "illegale Einwanderer von Politikern wie Doris Bures hofiert werden". Als Aufhänger für die Aktion benutzten die Rechtsextremen, die seit langem gegen einen "Bevölkerungsaustausch" kämpfen, die zuletzt bekannt gewordene brutale Vergewaltigung einer jungen Frau durch drei Asylwerber am Wiener Praterstern.

Zwei Anzeigen

Die Polizei war laut Burg-Sprecherin rasch zur Stelle. Zwei Personen seien angezeigt worden, hieß es in der Polizei-Pressestelle - wegen Ordnungsstörung, einem Verwaltungsdelikt.

Kurze Zeit später war das Plakat der Rechtsextremen entfernt, und Antifa-Aktivisten hatten im Gegenzug ein Banner gehisst.

Audimax gestürmt

"Identitäre" stören erneut - diesmal beim Burgtheater
Identitäre stürmen Uni Wien
Vor rund zwei Wochen hatten "Identitäre" das Audimax der Uni Wien gestürmt, als dort das Stück von Elfriede Jelinek aufgeführt wurde. Auch dort wurde per Transparent über "Heuchler" geschimpft, es kam zu tumultartigen Szenen, als Besucher versuchten, die Eindringlinge von der Bühne zu drängen. Die Polizei stellte ihre Ermittlungen wegen Störung einer Versammlung in der Folge ein, ermittelte aber noch wegen Körperverletzung gegen Unbekannt.

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